Es gibt immer wieder Situationen, in denen es nötig ist, das Geschlecht einer Farbmaus zu bestimmen. Zum Beispiel dann, wenn du neue Farbmäuse aufnimmst, um deine Gruppe zu vergrößern. Oder wenn du eine trächtige Mausedame aufgenommen hast, deren Nachwuchs nun alt genug ist, um geschlechtsreif zu werden.
Die Geschlechterbestimmung ist bei so kleinen Wesen nicht so einfach. Aber wenn du weißt, worauf du achten musst, und wenn du ein wenig Übung bekommst, ist die Bestimmung gar nicht mehr so schwer. In diesem Beitrag erfährst du, worauf du achten musst, bekommst Tipps und kannst am Ende des Beitrags anhand einiger Fotos üben, die Unterschiede und Merkmale zu erkennen.
Wenn du es selbst gar nicht schaffst oder dir zu unsicher bist und du nicht für die Geschlechterbestimmung zum Tierarzt gehen möchtest, melde dich bei einem unserer Ansprechpartner. Mit Glück ist es sogar möglich, die Bestimmung direkt bei dir vor Ort vorzunehmen. Ansonsten brauchen wir ein möglichst gutes Popofoto von der betroffenen Maus. Das kannst du uns ganz einfach per Mail oder eventuell auch per WhatsApp schicken.
Das eindeutigste Erkennungsmerkmal ist der vorhandene (evtl. bei Jungtieren noch geschlossene) oder nicht vorhandene Scheideneingang. Daran erkennst du sicher, ob es ein Weibchen oder ein Männchen ist.
Es gibt noch andere Erkennungszeichen, die aber nicht so sicher sind:
- Hoden: Farbmausjungs können ihre Hoden und den Hodensack einziehen. Das tun sie besonders aus Angst oder Stress. Bei Kastrationen wird oft das Gewebe um den Hoden mit entfernt, sodass auch bei Entspannung keine Ausbeulung zu erkennen ist.
- Zitzen: Zwar haben nur weibliche Mäuse Zitzen, aber je nach Fell sieht man sie besser oder schlechter, wie auch weiter unten auf unseren Vergleichsfotos zu erkennen ist. Hat die Maus sichtbare Zitzen, handelt es sich um ein Weibchen. Hat die Maus keine sichtbaren Zitzen, ist es aber nicht sicher ein Männchen.
- Abstand: Für gewöhnlich ist der Abstand zwischen Harnröhre und After beim Männchen größer als beim Weibchen, weil dort die Hoden Platz finden. Ohne direkten Vergleich ist es aber schwierig, zu beurteilen, ob der Abstand nun eher groß oder eher klein ist. Besonders bei dickeren Mäusen oder beim Anheben des Schwanzes kann der Abstand täuschen bzw. größer wirken.
Um das Geschlecht eines Mäuschens zu bestimmen, gibt es zwei geeignete Möglichkeiten:
- Schwanz anheben: Setze die Maus auf deinen Schoß oder halte sie auf einer Hand. Nimm den Schwanz möglichst nah am Ansatz/Po und hebe den hinteren Teil der Maus so an, dass sie mindestens die Vorderpfoten zum Abstützen nutzen kann.
- in durchsichtigem Behälter: Setze die Maus in eine Glasschüssel, eine durchsichtige Transportbox (zB Faunabox) oder ähnlichem und schaue von unten.
Wir haben auch ein paar Tipps für dich, die dir die Geschlechterbestimmung bei ängstlichen und schwierigen Kandidaten erleichtern können:
- klettern (nur bei Böcken): Beobachte das Mäuslein beim Klettern. Du kannst dafür auch extra etwas Neues und Interessantes in’s Gehege stellen/hängen. Beim Klettern ist das Mäuschen so auf das Gleichgewicht konzentriert, dass es vergisst, die Hoden einzuziehen, sofern (noch) vorhanden.
- Deckel: Wenn du die Maus in eine Glasschüssel oder ähnliches setzt, suche dir vorher etwas, das du als Abdeckung nutzen kannst. So kann die Maus nicht raushüpfen. Bedenke aber, dass nun im Behälter kein Luftaustausch mehr stattfinden kann und die Maus deshalb nicht zu lange drin bleiben sollte.
- Röhre: Du kannst die Maus in eine Röhre laufen lassen. Wenn der Mäusepo an einer Seite rausschaut, nutze deine Chance und fass die Maus möglichst nah an der Schwanzwurzel, um dann den Schwanz und den Po anzuheben und zu schauen. Die Röhre verhindert, dass das Mäuschen springt oder dich beißt. Sie bietet dem Mäuslein etwas Schutz.
- Popofotos: Auch wenn du das Geschlecht selbst bestimmen möchtest, können Fotos hilfreich sein. Die Fotos zappeln und springen nicht und du kannst nah heranzoomen. Du kannst dir beim Anschauen der Fotos auch viel Zeit lassen, ohne dass es die Maus unnötig stresst, weil sie währenddessen in ihrem Gehege Schutz suchen kann.
Hier nun ein paar Vergleichsfotos. Zunächst welche mit angehobenem Schwanz und im Anschluss welche aus einem durchsichtigen Gefäß. Klicke zum Vergrößern auf die Fotos.
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