Arktos – eine ganz besondere Maus

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Arkos bei seiner Ankunft in meiner Pflegestelle

Als Arktos im Mai 2015 in meine Pflegestelle kam, strahlte er mit jeder Bewegung und jedem Blick pure Aggression aus. Er hat alles sofort gebissen, was sich ihm näherte, ganz egal, was es war. Ich hoffte, es würde nach seiner Kastration besser werden, aber da hoffte ich leider vergebens. Schnell war klar, dass eine Maus mit einem solchen Verhalten nahezu keine Chance in der Vermittlung hat. Schließlich will sich niemand freiwillig mit solch einem aggressiven Kerl die Vergesellschaftung unnötig erschweren. Also habe ich aus einer anderen Pflegestelle die 3 Mädels Reza, Lila und Sarah geholt und mit Arktos vergesellschaftet. Mit Müh und Not konnte ich Arktos überzeugen, dass die neuen Mädels ganz lieb sind und ein Leben mit anderen Mäusen gar nicht so doof ist, wie er denkt. Seine Aggressionen hat er nach und nach immer mehr abgelegt und seit der erneuten Vergesellschaftung mit 3 weiteren Mädels war davon nichts mehr zu spüren. Er ist eine normale Maus geworden, wenn der Weg auch sehr lang und nicht gerade einfach war.

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Leider blieben ihm nur einige Wochen mit den 6 Mädels, bis er innerhalb weniger Tage stark abbaute. Der Tierarzt stellte einen Tumor im Bauch fest und es blieb mir nichts anderes übrig, als ihn gehen zu lassen.

P1070676Ich bin froh, dass Arktos ein glückliches Mäuseleben kennenlernen durfte und bei mir einige schöne Monate verbracht hat. Er hat die letzten Wochen mit seinen Mädels sichtlich genossen. Leider durfte er nie in den Genuss eines Für-Immer-Zuhases kommen, für die Gruppe gab es keinen einzigen Interessenten. So hatte er sein Für-Immer-Zuhause in meiner Pflegestelle, auch, wenn das so nicht geplant war.

Arktos war eine ganz besondere Maus und ist mir mit seiner schwierigen Art sehr an’s Herz gewachsen, trotz all der Macken, die er in meine Hände gebissen hat und die Nerven, die er mich und seine Mädels gekostet hat. Er wird mir fehlen!

 

Mäuse wie Arktos gibt es leider immer wieder. Farbmausböcke, die von ihren Haltern nicht kastriert werden und sich dann bis auf’s Blut bekämpfen. Diese Streitereien enden nicht selten mit schweren Verletzungen oder sogar dem Tod der Maus. Jedoch gibt es nicht nur äußere Verletzungen. Die Mäuse tragen seelischen Schaden davon, reagieren auf andere Mäuse sehr aggressiv und stellen den Halter bei der Vergesellschaftung vor eine besondere Herausforderung. Es ist schwer, solche Mäuse davon zu überzeugen, dass ein Leben mit anderen Mäusen schön sein kann, schließlich ist die einzige Erfahrung mit anderen Mäusen, dass man sich bis auf’s Blut bekämpft. Solche Mäuse landen häufig in Pflegestellen und Tierheimen, wo sie oft lange bleiben, da sich kaum einer eine solche Maus zutraut. Um so wichtiger ist es, die Kastration der Farbmausjungs so früh wie möglich vorzunehmen, um es gar nicht erst zu solchen Streitereien kommen zu lassen. Es ist die einzige Möglichkeit auf ein schönes, mausgerechtes Leben.

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