Albinofarbmäuse haben leider einen eher schlechten Ruf. Sie warten oft lange in Tierheimen und Pflegestellen auf ein neues zu Hause, manche warten vergebens…
Wir haben dafür schon viele Begründungen gehört, von denen einige Aussagen nicht zutreffen. Deshalb möchten wir nun darauf eingehen.
Albinos haben komplett weißes Fell und rote Augen. Das kommt von einer angeborenen Störung in der Biosynthese der Melanine, sprich: Pigmente bzw. Farbstoffe fehlen. Das Fell ist dadurch nicht beeinträchtigt. In Zooläden werden Albinos meist als „Futtermäuse“ ausgeschildert. „Futtermaus“ ist keine eigene Art. Es ist lediglich eine Bezeichnung durch den Zooladen, so wie zB auch „Dalmatinermaus“ oder ähnliche Begriffe. Albinofarbmäuse sind einfach normale Farbmäuse, denen die Pigmente fehlen.
Das Fehlen der Pigmente in den Augen bedeutet, dass die Iris transparent ist und ein Schließen der Iris den Lichteinfall auf die Netzhaut nicht bzw. nur minimal reduziert. Albinos sind also lichtempfindlicher und sehen schlechter. Auch das räumliche Sehen ist davon betroffen. Um die Schwäche auszugleichen, bewegen sie den Kopf leicht hin und her, sie „scannen“ die Umgebung. Der Sehsinn ist für Farbmäuse aber weniger wichtig, sie sind dadurch also kaum eingeschränkt.
Da die Iris transparent ist, sehen wir das Blut in den Gefäßen der Augen. Die Augen sehen also rot aus. Auf vielen Fotos scheinen die Augen regelrecht zu leuchten und wirken auf den ein oder anderen gruselig und unheimlich. Dieses Leuchten entsteht durch den Blitz der Kamera. Durch das helle Licht schließt sich die Iris. Da sie transparent ist, hält sie das Licht nicht auf. Das Licht trifft auf die Netzhaut und wird (fast) komplett reflektiert. Nur deshalb leuchten die Augen von Albinos auf vielen Fotos. In Natura leuchten sie nicht, ebenso wenn du ohne Blitz fotografierst oder den Blitz nicht direkt auf sie richtest.
Leider werden besonders Albinos oft blind vermehrt, ohne dass Wurfpause eingehalten werden oder auf die Gene geachtet wird. Treffen schlechte Gene aufeinander, kann es sein, dass das Mäuslein krankheitsanfälliger ist oder nicht so lange lebt. Das kann aber auch bei anderen Fellfarben und -zeichnungen passieren, denn auch diese Farbmäuse sind nicht vor blinder Vermehrung geschützt. Es bedeutet auch nicht, dass jede Albinomaus krankheitsanfälliger ist oder nicht so lange lebt. Als bestes Beispiel haben wir unser Gnadenbrotmäuslein Buh. Er kam im März 2014 gemeinsam mit seiner Familie in unsere Pflegestelle Oberhausen. Die Jungs sollten zu dem Zeitpunkt zwischen 4 und 7 Monaten alt gewesen sein. Buh ist demnach also inzwischen etwa 3 Jahre alt. Seine Brüder leben alle längst nicht mehr, manche sind sogar recht früh verstorben. Der kleine Schneemann Buh war nie krank und ist auch heute noch fit und agil. Man weiß nie, was in den Schätzen alles schlummert. Lass dich davon nicht abschrecken, denn jedes Lebewesen hat ein schönes zu Hause verdient.
Auch Albinos kann man unterscheiden. Im Laufe der Zeit bekommen sie Macken und Kerben im Ohr oder ein Mäuslein bleibt schlank, das andere geht auseinander. Eins wird groß, eins bleibt klein. Es gibt verschiedene optische Anhaltspunkte, an denen du die Mäuslein unterscheiden kannst. Aber auch am Charakter kann man sie unterscheiden, denn sie haben alle ihren ganz eigenen Kopf, eigene Vorlieben und eigene Talente und Eigenschaften. Um im Krankheitsfall das richtige Mäuslein zu behandeln, kannst du es entsprechend markieren. Hier sind ein paar Vorschläge dafür: *klick*
Albinofarbmäuse sind wunderschöne Nasen. Wir hoffen, dass du dich für sie begeistern kannst 😉