Degu-Donnerstag die Sechste

Hallo,

Willkommen zum sechsten Degu-Donnerstag!

Langsam neigt sich unsere gemeinsame Reise durch die Welt der Degus dem Ende zu. Ihr habt ja schon eine Menge gelernt und seid auf dem besten Weg zu Deguexperten. Aber irgendwann muss einfach der Moment des Abschieds kommen.

Das gilt nicht nur für diesen Blog, sondern auch für den gemeinsamen Weg von Mensch und Degu …

Nur wenige von uns haben wirklich das Glück, bei Euch alt zu werden und irgendwann einfach einzuschlafen. Häufig werden wir krank und Ihr könnt uns nicht helfen … Dann bleibt Euch nur die Entscheidung, uns beim Tierarzt den letzten Weg zu erleichtern.

Scheut Euch nicht davor! Wenn wir schwer krank sind und nichts mehr hilft, sind wir Euch für diese (schwere) Entscheidung sehr sehr dankbar. Leiden möchte keiner von uns. Und obwohl wir klein sind und lange aushalten können, wenn es uns nicht gut geht, empfinden wir Schmerzen genau wie Ihr – und das möchte niemand!

 

Eine Linsentrübung (Katarakt) deutet keineswegs immer auf eine Diabetes hin

Wenn wir alt werden, verlieren wir oft ein wenig von unserem Überblick. Manche werden blind – das passiert, mit dem Alter leidet halt die Sehkraft. Auch unsere Koordinationsfähigkeit ist mit zunehmendem Alter nicht mehr unbedingt die Beste – ich hab mir sagen lassen, das ist bei Euch wohl ähnlich?

Manchmal werden wir um die Nase herum richtiggehend grau. Aber bis dahin ist bei mir und meinen Kollegen hoffentlich noch ein langer Weg!

Überhaupt kann man sagen, je älter wir werden, desto unverwechselbarer werden wir. Viele bekommen Altersflecken, kahle Stellen, und die ein oder andere Macke haben wir auch im Laufe unserer Lebens abbekommen. Aber wir sind liebenswert und tüddelig … man muss uns einfach gern haben!

Damit uns lieben Alten nichts passieren könnt, solltet Ihr unseren Käfig früh genug behindertengerecht gestalten. Das bedeutet, dass z. B. Sprünge nicht nötig sind, um sich durch den Käfig zu bewegen. Bewerkstelligen lässt sich das leicht mit Hilfe von Korkröhren oder Rampen, die von einer Etage zur nächsten führen. Diese sollten nicht zu glatt sein und auch ihr Neigungswinkel muss passen – über zu steile Wege mögen wir im Alter definitiv nicht mehr laufen!
Dass es keine Absturzkanten geben darf, gilt für unsere Behausungen generell. Doch ist diese Sicherheitsmaßnahme gerade bei tüddeligen Senioren-Degus absolut überlebenswichtig!

Nicht nur unsere Ansprüche an den Käfig, sondern auch an unsere Ernährung ändern sich mit zunehmendem Alter. Wir sollten dann stets Sämereien zur Verfügung haben, außerdem öfter die ein oder andere Nuss bekommen, wenn wir sie noch knacken können. Wenn unsere Zähnchen Probleme machen, möchten wir gern weiche Dinge fressen. Diese dürfen ruhig etwas gehaltvoller sein, beispielsweise Haferflocken oder auch Brei, der mit gemahlenen Haselnüssen oder Mandeln angereichert ist. Auch vom Frischfutter dürft Ihr uns ruhig öfter unsere Lieblingssachen geben. Allerdings ist Obst und zuckerhaltiges Zeug nach wie vor tabu: im hohen Alter wollen wir ja nun wirklich nicht an Diabetes erkranken!

Auf keinen Fall möchten wir allein sterben. Oft sind wir weitaus ruhiger und gelassener als junge, fitte Artgenossen, sodass es leichter für uns sein kann, uns mit anderen Graunasen zusammenzubringen. Den Versuch solltet Ihr auf gar keinen Fall ungenutzt lassen, falls es so weit kommt.

Für unseren letzten Weg ziehen wir uns oft zurück, weil wir ja schließlich in Ruhe sterben möchten. Falls wir nicht gerade krank sind und leiden, lasst uns diesen Abschied. Unsere Gruppenkameraden können dann auch in Ruhe Abschied nehmen, sodass wir nicht allein gehen müssen. Wenn wir ganz viel Glück haben, schlafen wir abends im Kuschelhaufen der Gruppe ein und wachen morgens einfach nicht mehr auf. Könnt Ihr Euch was Schöneres vorstellen?!?

Mit diesem Schlusswort möchte ich Euch nun auch verlassen. Ich hoffe, ich konnte Euch meine Artgenossen und mich ein wenig näher bringen … und vielleicht habe ich ja Euer Interesse an uns geweckt!
Falls das so ist, denkt bitte zuerst an die ganzen Notfellchen in Tierheimen und bei den privaten Tierschutzvereinen, die ebenso wie meine Brüder und ich ein tolles Zuhause verdient haben. Wir hoffen auf Eure Großherzigkeit und unsere Faszination!

Wenn Ihr noch Fragen habt, zögert nicht, unsere Ansprechpartner zu kontaktieren!

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