Wie auch im Monat Januar stellt sich heute ein Teammitglied des Nagerschutz e.V. vor.
Milla ist im November 2016 aus dem Tierheim Braunschweig nach Düsseldorf gezogen. Ihr Start in ein neues Leben begann also mit einer langen Autofahrt. Diese hat Milla mit Bravur, und zwar schlafend in ihrem Nest, bestanden. Ende Herbst und der Winter sind für Streifenhörnchen normalerweise keine Zeit, um in ein neues Zuhause zu ziehen. Milla sollte aber nicht länger im Tierheim warten. Warum es keine gute Zeit ist? Streifenhörnchen halten Winterschlaf. Wie dieser gehalten wird, ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Es gibt Tiere, die sieht man in dieser Zeit so gut wie gar nicht. Sie wachen nur kurz auf, um etwas zu fressen und ihre Geschäfte zu verrichten. Andere sind für ein paar Stunden wach und schlafen insgesamt nur deutlich mehr. Unsere Milla steht morgens mit Sonnenaufgang auf und geht abends mit Sonnenuntergang in ihre Höhle. Diese hat sie sich in einer Korkröhre eingerichtet, die senkrecht auf dem Boden steht. Wenn es leise ist und man lauscht, kann man Milla noch für ein paar Minuten hören, wie sie an den Wänden nagt. Sie ist also täglich mit Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten beschäftigt.
Den Rest des Tages verbringt sie überwiegend mit der Suche nach Futter und dem Verbuddeln des Gesammelten. Mittlerweile hat Milla ganz genaue Vorstellungen, welche Leckereien sie zu welcher Tageszeit und wo haben möchte. Auch wenn Milla eine große Voliere (2 Meter Höhe, 1,40 Meter Breite und 1,25 Meter Tiefe) ihr Eigen nennen kann, braucht sie zusätzlich jeden Tag Auslauf.
(auf dem Bild sieht man das Gehege direkt nach dem Einzug. Mittlerweile sind noch viel mehr Äste und Röhren dort drinnen.) Natürlich muss das Zimmer sehr gut gesichert sein, da Streifenhörnchen sehr große Sätze machen können und fast überall hingelangen. Unbeaufsichtigt sollte man die süßen Nager also in keinem Fall lassen. Und da kommen wir wieder zu den Leckereien. Hat sie am Anfang Kürbiskerne, Gurkenkerne, Walnussstückchen, Haselnüsse, Pinienkerne, Zucchinikerne, Sonnenblumenkerne, etc. genommen, dürfen es mittlerweile nur noch Haselnüsse, und zwar mit Schale, und Pinienkerne sein. Mal nur die Nüsse, mal nur die Kerne. Die Haselnüsse werden hin und wieder an einem sicheren Ort (auf ihrem Gehege oder dem Wäscheständer) geknackt und zur Hälfte gefressen. In der Regel werden sie aber gut versteckt. Am liebsten in der Bügelwäsche! Seit Milla bei uns wohnt, purzeln also schon mal beim Wäschezusammenlegen Haselnüsse auf den Boden.
Milla ist eine ausgesprochen liebe Streifenhörnchen-Dame und sehr zutraulich. Dies ist bei Streifenhörnchen nicht selbstverständlich. Sie sind definitiv keine Kuscheltiere! Wie alt Milla ist, wissen wir nicht, da sie ein Fundtier ist. Wir freuen uns auf jeden Fall sehr, dass sie nun unser Team verstärkt. Ach ja, falls sich jemand Sorgen macht, weil sie alleine ist. Sibirische (oder asiatische) Streifenhörnchen sind Einzelgänger. Wenn man sie zu zweit oder mehreren halten würde, würde man den Tieren keinen Gefallen tun. Es würde zu heftigen Revierstreitigkeiten kommen, die sogar im Tod enden können.
Milla wird bestimmt noch das ein oder andere Mal berichten, was sie so alles treibt.