Diesen Monat möchten wir Euch unser Teammitglied Mäxchen vorstellen.
Mäxchen ist zweieinhalb Jahre alt und ein ganz besonderes Mongolisches Rennmaus-Männchen.
Gerade aus dem Nest der Mutter ausgezogen, kam er schon zum Tierschutz. Er zog in ein liebevolles Zuhause zu einem erwachsenen Rennmaus-Mann.
Die beiden verstanden sich sehr gut. Leider passierte in der Flegephase von Mäxchen dann das, was bei Rennmäusen gar nicht so selten vorkommt. Er stritt sich furchtbar mit seinem Kumpel und sie mussten getrennt werden. Mit viel Liebe und Geduld konnten die beiden durch ihre Körnergeber überzeugt werden, es noch einmal miteinander zu versuchen. Die nächste Trennung war dann aber leider endgültig, da der Partner von Mäxchen verstarb.
Das war das letzte Mal, dass Mäxchen einen Partner hatte.
Er entwickelte eine unglaubliche Aggressivität anderen Mäusen gegenüber. Sämtliche Versuche, Mäxchen mit einer anderen Maus zu vergesellschaften, scheiterten. Selbst seine Körnergeber beißt er sofort, wenn diese nach einer anderen Maus riechen.
Eine Kastration und mehrere Versuche mit Weibchen blieben leider auch erfolglos.
Am Trenngitter rastete er regelrecht aus, sobald die andere Maus auch nur in die Nähe kam. Selbst, wenn diese friedlich dasaß und gefressen hat. Und das auch nach Tagen.
Beim Zusammensetzen wurde die andere Maus sofort attackiert. Es wurden verschiedene Methoden ausprobiert. Weniger Platz bei der Vergesellschaftung (in einer Badewanne), mehr Platz (im ganzen Bad). Nichts half.
Im Gegensatz zu anderen Mäusen, die nach einem Streit oder Tod eines Partners kurzfristig alleine sitzen und unglücklich wirken, macht Mäxchen einen sehr zufrieden Eindruck.
Er wohnt mittlerweile beim Nagerschutz-Mitglied Tanja und darf dort fast täglich für mehrere Stunden in den Auslauf.
Natürlich ist für uns eine Alleinhaltung einer Rennmaus keine Option. Mäxchen war jetzt monatelang alleine. Letzte Woche wurde Mäxchen dann mit Pan bekannt gemacht. Dieses Mal wurden die Beiden nicht ans Trenngitter gesetzt, sondern direkt in einen großen, abgegrenzten Bereich. Hier zeigte sich auf einmal ein ganz anderes Bild. Anstatt in Angriff überzugehen, rannte Mäxchen panisch vor Pan weg. Pan war offensichtlich sehr sauer und jagte Mäxchen. Aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen mit Mäxchen am Trenngitter wurde überlegt, erst einmal die Gehege zu tauschen, damit sie jeweils den Geruch der anderen Maus kennenlernen, ohne sie zu sehen. Nach zwei Tagen wurde auch das abgebrochen. Mäxchen wurde sichtlich sehr unglücklich. Selbst zurück in seinem Gehege saß er einen Tag lang nur an einem Fleck in der Streu und bewegte sich kaum.
Wir wissen nicht, was passiert ist, dass Mäxchen so geworden ist. Auf jeden Fall müssen wir uns nun Gedanken machen, wie es weitergehen soll.
Wir erzählen Euch Mäxchen´s Geschichte, um zu zeigen, dass nicht jede Rennmaus-Haltung gleich ist. Jedes Tier ist, wie wir Menschen auch, individuell. Man kann sie nicht zwingen, mit einem bestimmten Partner zusammen zu sein. Man muss sich auf jedes Tier individuell einstellen. Verschiedene Vergesellschaftungsarten ausprobieren. Das Tier genau beobachten und verstehen, wenn es ihm nicht gut geht. In einem Fall wie Mäxchen muss man immer wieder nach einem geeigneten Partner suchen. Wenn es nicht klappt, muss klar sein, wie es mit dem anderen Tier weitergeht. Man darf sich vor allem die Entscheidung nicht leicht machen, eine Maus wie Mäxchen, der bisher nicht zu vergesellschaften war, alleine zu lassen. Es wurde noch nicht alles versucht und es wird weiter überlegt.
Aber egal wie es mit Mäxchen weitergeht. Er darf hier wohnen bleiben, bekommt demnächst ein noch größeres Gehege mit viel Beschäftigung.
(Ach ja, nur abnehmen muss er 🙂 )