Nager des Monats November 2017

Unser Nager des Monats für den Monat November ist Peter Pettigrew.

Peter Pettigrew stammt aus dem Mäusenotfall in Dickel. Er landete bei einer unseren Nagerschützerinnen. Peter ist eine sogenannte Kratzmaus.

Vermutlich hatte er früher mal einen Milbenbefall, der behandelt wurde. Durch die Behandlung war der Parasitenbefall beseitigt, nicht jedoch das Kratzverhalten.

Das Symptom des zwanghaften Aufkratzens der Haut stellt eine Verhaltensstörung dar. Die betroffenen Mäuse können kaum Fressen oder Schlafen, weil sie fast rund um die Uhr mit dem Aufkratzen ihrer Haut beschäftigt sind. Peter Pettigrew wurde kratzend aus der Transportbox entnommen. Selbst das Anfassen von Menschenhand war ihm egal, er war so sehr auf das Aufkratzen seiner Haut konzentriert. Bei Kratzmäusen gibt es unterschiedliche Hautpartien, die von den Mäusen „bearbeitet“ werden, vom Gesicht über die Halsregion bis zu „hinter den Vorderpfoten“ ist alles möglich. Bei Peter begann die betroffene Stelle an der Unterlippe und ging bis in den Brustbereich.

Eine einfache und fast schmerzlose Behandlung dieser Verhaltensstörung ist das Unterbrechen des Verhaltens. Quasi von jetzt auf gleich können die Mäuse ihrem Verhalten nicht mehr nachgehen und hören nach wenigen Tagen auf, das Verhalten an den Tag zu legen.

Wie behandel ich nun eine Kratzmaus?

Bei Peter Pettigrew wurden gleich am Tag seiner Ankunft seine Hinterkrallen gekürzt. Farbmäuse kratzen sich ausschließlich mit den Hinterpfoten. An den Krallen sind oben kleine Haken angebracht, mit denen sie klettern oder sich kratzen können.

Bei Youtube gibt es einige Videos über das Krallenkürzen und das Handling bei eben diesem. Statt einem Nagelknipser wurde eine chirurgische Schere genommen. Beim Nagelknipser konnte kein Gefühl dafür entwickeln werden, wo am besten abgeknipst werden sollte. Aus Angst, versehentlich den gesamten Zeh zu entfernen, ist  auf Nummer sicher gegangen worden und die chirurgische Schere kam zum Einsatz. Mit dieser feinen Schere war es fast problemlos möglich, die kleinen Haken und einen kleinen Teil der Kralle schonend zu entfernen.

Wenige Tage nach dem Krallenkürzen. Die Wunde ist zwar noch recht feucht, jedoch hat er keine neuen Stellen oder tiefere Wunden hinzugefügt.

Nach nur 4 Tagen bildet sich bereits eine Kruste an den Wundrändern. Die Wunde wird von Tag zu Tag trockener. Peter Pettigrew kann sich mittlerweile auch den schönen Dingen des Lebens widmen, nämlich Essen.

Fast eine Woche nach Ankunft von Peter Pettigrew beginnt die große Wundefläche schon zu heilen.

Bei Peter mussten 2 mal die Krallen nachgeschnitten werden. Ursprünglich wurden nur die mittleren drei Krallen geschnitten, weil diese vorrangig für das Kratzen genutzt werden. Beim zweiten Krallenschneiden wurden dann die jeweils äußeren Krallen auch mit abgeschnitten, um auf Nummer sicher zu gehen, dass er auch ja nirgendwo dran kommt.

Begleitend hat Peter Pettigrew täglich Taurinpaste für Katzen erhalten. Taurinpaste ist quasi ein Alleskönner, es stärkt das Immunsystem, hilft beim Abenehmen,verstärkt die Wirkung von Medikamenten, hemmt das Wachstum einiger Tumorarten, schützt vor Diabetes und Epilepsie, hilft bei Lungenentzündungen und Atemwegsinfekten usw.

 

[important]Bitte gebt eure Kratzmäuse nicht auf 🙂 Mit Hilfe des wirklich einfachen Krallenschneidens ist es möglich, fast jede Maus von dieser wirklich qualvollen Verhaltensstörung zu befreien. [/important]

 

Vielen Dank an dieser Stelle an Marina, die neben fachlichen Ratschlägen und Hilfestellung, v.a. das Nervenkostüm unserer Nagerschützerin im Auge hatte und kleine Panikanfälle über evtl Rückfälle der Verhaltensstörung immer abfedern konnte.

Auf dem folgenden Bild sind die gekürzten Krallen der Hinterpfoten gut zu erkennen.

 

 

 

 

 

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