Für jeden Tierschutzverein gibt es viel zu tun. So auch bei uns. Neben anderen wichtigen Aufgaben wie beispielsweise Beratungen, Patenbetreuung und Betreuung der Internetauftritte wie Homepage, Instagram und Facebook haben wir auch Pflegestellen im Verein.
Immer wieder bekommen wir Anfragen zur Aufnahme. Leider können wir nicht alle Tiere aufnehmen, die wir aufnehmen sollen. So gern wir auch würden. Dabei stoßen wir oft auf Unverständnis. Das können wir einerseits sehr gut verstehen. Wer in einer Notlage ist, erhofft sich von uns schnelle Hilfe. Wenn das nicht so einfach klappt, ist die Enttäuschung und oft auch die Wut groß. Man fühlt sich im Stich gelassen mit dem Problem. Allerdings lassen wir niemanden ganz allein. Es gibt neben der sofortigen Aufnahme auch weitere Möglichkeiten, über die wir gerne sprechen können.
Wir wünschen uns allerdings, dass auch wir verstanden werden. Oft bekommen wir den Eindruck, mit einem Tierheim verglichen zu werden. Es gibt aber große und wesentliche Unterschiede. Zwar werden Tierheime meist privatwirtschaftlich betrieben, oft von Tierschutzvereinen, allerdings ist deshalb nicht jeder Tierschutzverein auch an ein Tierheim angeschlossen.
Ein Tierheim ist eine Einrichtung mit meist mehreren Gebäuden oder Gebäudeteilen, in dem die verschiedenen Tierarten untergebracht und versorgt werden können. In Tierheimen arbeiten Mitarbeiter für ihr Gehalt, die ihre gesamte Arbeitszeit zur Verfügung haben, um Tiere mit Medikamenten zu versorgen, Gehege und Räume auszumisten, Interessenten zu beraten und Tiere zu vermitteln. Auch die Dokumentation erfolgt während der Arbeitszeit. Damit möchten wir nicht sagen, dass alles rund läuft. Die meisten Tierheime sind auf ehrenamtliche Helfer und Spenden angewiesen. Der zeitliche Aufwand ist enorm, hängt aber auch sehr von der Anzahl der Schützlinge und dem jeweiligen Pflegeaufwand ab. Ein Tierheim nimmt für gewöhnlich eine Aufnahmegebühr, wenn ein Tier dort abgegeben wird, um zumindest einen kleinen Teil der zukünftig entstehenden Kosten zu decken.
Wir haben keine tierheimähnliche Einrichtung, auch wenn wir ein Tierschutzverein sind. Unsere Pflegestellen befinden sich in Privathaushalten der aktiven Mitglieder, die Platz, Zeit und Geld dafür haben. Unsere Pflegestellen sind daher deutlich kleiner als jedes Tierheim. Der zur Verfügung stehende Platz ist ganz unterschiedlich in jeder Pflegestelle. Unsere Aktiven betreiben ihre Pflegestellentätigkeit neben ihrem Beruf. Die zeitlichen Kapazitäten sind daher leider sehr gering. Es ist ihre Freizeit, die sie für ihre Schützlinge, für unseren Verein und auch für euch opfern. Auch die Kosten müssen unsere Pflegestellen oft selbst tragen. Eine Aufnahmegebühr verlangen wir nicht, auch wenn die entstehenden Kosten oft nicht gering sind.
Jedes Tierheim ist anders. Unterbringungen, Vermittlungsbedingungen, Erfahrung mit der jeweiligen Tierart. Kein Tierheim ist gleich. So ist auch kein Tierschutzverein gleich. Unsere Schützlinge werden von uns bestmöglich versorgt. Sie werden in Gehegen untergebracht, die unseren Haltungsempfehlungen entsprechen. Wir nehmen uns Zeit, pflegen sie gesund, lassen die Jungs je nach Tierart kastrieren und suchen ihnen ganz in Ruhe ein schönes zu Hause. Das würden wir gern allen Tieren ermöglichen. Aber das schaffen wir nicht. Wir hoffen sehr, dass auch uns zukünftig etwas mehr Verständnis entgegengebracht wird, wenn unsere wenigen Pflegeplätze bereits besetzt sind und wir keinen weiteren Platz haben. Denn wir werden uns dennoch bemühen, jedem so gut es geht zu helfen. Wir sind mit anderen Tierschutzvereinen, privaten Pflegestellen, Haltern und Tierfreunden vernetzt. Über unsere Homepage, Instagram und Facebook erreichen wir viele Menschen, so können wir auch gut Vermittlungshilfe leisten. Manchmal dauert es auch bloß ein Weilchen, bis ein Pflegeplatz frei wird. Lasst uns einfach drüber sprechen, welche Möglichkeiten es jeweils gibt. Es findet sich immer eine Lösung. Gemeinsam lösen wir jedes Problem. Gemeinsam statt einsam.