Hallo, da sind wir. Pünktlich 😉 Wer wir sind? Eren, Levi und ich, der Armin.
Wir sind junge Bengel, die Mitte Februar im Tierheim Bottrop abgegeben wurden. Wisst ihr, erst wurden wir einer Mitarbeiterin vor die Tür gestellt. Die hat uns dann aber mit in’s Tierheim genommen, denn sie war ja gar nicht auf uns vorbereitet. Da waren wir noch mit vielen Verwandten zusammen, Mädels und Jungs, Jung und Alt. Mehr jung als alt. Jedenfalls bunt gemischt. Uns hat das gefallen, aber den Menschen wohl nicht, deshalb wurden wir getrennt.
Wir 3 kamen dann bald in die Pflegestelle Oberhausen vom Nagerschutz e.V. und warten seitdem darauf, endlich ein neues zu Hause zu bekommen. Aber das wird noch etwas dauern. Denn noch müssen wir uns um einen alten Herren kümmern. Wir nennen ihn gern „Opi“, denn das mag er gar nicht. Er ist ein Griesgram… Hat oft schlechte Laune und scheucht uns herum. Aber wer weiß, wie wir mal sein werden, wenn wir alt sind? Also ertragen wir es. Immerhin braucht er uns ja, auch wenn er es nicht gerne zugibt.
Jetzt schweife ich aber ab. Eigentlich sollten wir als Nager des Monats eine bestimmte Botschaft überbringen. Das hätte ich jetzt fast vergessen.
Und zwar sollen wir näher darauf eingehen, was wir erlebt haben. Nun, das war so… Es ist noch gar nicht sooo lange her, da lebten wir bei einem Menschen, dem wir unser ganzes Vertrauen geschenkt haben. Wir kamen zwar nicht zur Hand und haben uns viel versteckt, aber wenn ich so zurückdenke, war das bloß Instinkt. Wir wussten, dieser Mensch passt auf uns auf, gibt uns unser Futter und sorgt für frisches Wasser. Dieser Mensch war unser Mensch, unser zu Hause.
Eines Tages hat uns unser Mensch weggegeben. Sein zu Hause zu verlieren, das ist ganz schön traurig. Es war dunkel, es war kalt und wir hatten Angst. Wir wussten gar nicht, wo wir nun waren und was nun passieren würde. Ja, das war kein schöner Tag. Wir wären lieber bei unserem Menschen geblieben. Inzwischen weiß ich, dass es vielen anderen Mäusen und auch anderen Tieren so ergangen ist wie uns. Immer wieder verlieren Tiere ihr zu Hause und ihren Menschen.
Aber weil wir wissen, was es bedeutet, ein „zu Hause“ zu haben, möchten wir wieder eins haben. Jetzt haben wir nur ein vorübergehendes zu Hause. Das werden wir also auch wieder verlieren. Das wird wieder traurig werden. Aber wenn wir dann endlich ein zu Hause finden, in dem wir bleiben können, und einen Menschen finden, den wir behalten dürfen, dann wären wir sehr, sehr glücklich. Leider wurde uns das erschwert. Im Tierheim und auch in der Pflegestelle, in der wir nun leben, wissen sie nicht viel über uns. Wir hören sie reden und spekulieren. Über unser Alter, über unsere Vorgeschichte, ob wir Brüder sind, alles Mögliche. Unser Mensch hat uns draußen abgestellt, ohne uns zumindest einen Zettel mit Informationen mitzugeben. Ohne Informationen ist es schwerer für uns, ein zu Hause zu bekommen.
Und das ist auch die Botschaft, die wir überbringen sollen: Traut euch! Bitte lasst uns nicht einfach irgendwo stehen, selbst wenn es vor der Tür eines anderen Menschen oder eines Tierheims ist. Bitte, wenn wir schon unser zu Hause verlieren müssen, dann helft uns doch, besser und schneller ein neues zu finden. Im Tierheim und auch in der Pflegestelle habe ich oft gehört, dass sich niemand schämen muss, seine geliebten Tiere herzugeben. Manchmal muss das wohl sein. Bitte gebt uns vernünftig ab, erzählt unsere Geschichte, das haben wir doch verdient. Damit macht ihr uns glücklich und auch die Menschen im Tierheim und in den Pflegestellen. Bitte, bitte, traut euch!
Vor 2 Wochen wurden wieder Mäuse vor das Tierheim gestellt. Unsere Verwandten. Wir haben es sofort gerochen. Ja, wir sind Nasentiere 😉 Ihr habt bestimmt davon gelesen, oder? Falls nicht, hier steht was dazu: *klick*
Wir hoffen sehr, dass nicht bald wieder welche von unseren Familienmitgliedern irgendwo abgestellt werden. Vielleicht traut sich unser Mensch ja noch, Hilfe anzunehmen. Das wäre ganz, ganz toll!
Die Jungs hoffen noch auf eure Hilfe: *klick* Eigentlich mag ich den Gedanken gar nicht… Aber ich muss doch zugeben, dass wir uns danach alle immer besser vertragen haben. Bestimmt hilft den Jungs das auch.