Egal ob Hund, Katze oder Maus – Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum oder in’s Osternest und sollten auch kein Geburtstagsgeschenk sein. Leider werden noch immer viel zu viele Tiere verschenkt, ohne dass sich der Schenkende über die Konsequenzen Gedanken macht. Die Leidtragenden sind dann die Tiere und der Beschenkte, die allesamt die nun neue Situation meistern müssen.
Hast du unerwartet ein tierisches Geschenk bekommen? Ab jetzt wird sich einiges verändern (müssen), denn die neuen Mitbewohner möchten in den Alltag integriert werden. Sie können genau wie du nichts dafür, dass sie nun bei dir sind, aber sie können noch nicht mal etwas an der Situation ändern. Sie brauchen dich. Bitte versuche, deine neuen Mitbewohner vorerst so gut zu versorgen, wie es dir möglich ist, bis du weißt, wie es weitergehen wird.
Man kann Freunde nicht verschenken. Sprich mit der Person, die dir deine neuen Mitbewohner geschenkt hat. Bleib freundlich und mach der Person keine Vorwürfe, es war immerhin gut gemeint, aber mach ihm oder ihr auch klar, dass es keine gute Idee war. Erkläre deine Situation, so bekommst du hoffentlich mehr Verständnis. Dieses Gespräch wird wahrscheinlich nicht angenehm sein, für euch beide nicht, aber es ist wichtig. Wenn der Schenkende denkt, es war ganz toll, dir Tiere zu schenken, macht er oder sie es womöglich erneut.
Hast du das Gespräch hinter dich gebracht, bleibt die Frage, wie es nun mit dir und deinen neuen Mitbewohnern weitergeht. Wirst du sie behalten? Um diese Frage zu beantworten, solltest du für dich die folgenden Fragen beantworten:
- Hast du den nötigen Platz, um deine neuen Mitbewohner artgerecht unterzubringen?
- Kannst du ihren Bedürfnissen (auch zeitlich) gerecht werden?
- Wie ticken deine neuen Mitbewohner überhaupt und passen sie zu dir und deinem Leben?
- Kannst du dir die Tiere leisten? Dazu gehört je nach Tierart ein artgerechtes Gehege, Futterkosten, eventuell Streu und Heu und in jedem Fall auch der Tierarzt, der je nach Anzahl der Tiere und Erkrankung schnell teuer werden kann.
- Wer kümmert sich um deine Mitbewohner, wenn du in den Urlaub fährst oder anderweitig mal ein paar Tage/Wochen nicht zu Hause bist?
Um diese Fragen zu beantworten, musst du mehr über deine neuen Mitbewohner wissen. Du kannst dir Informationen aus dem Internet beschaffen (Vorsicht, nicht jede Internetseite enthält korrekte Informationen!), mit den Mitarbeitern des örtlichen TIerheims sprechen oder auch auf Tierschutzvereine und Pflegestellen zurückgreifen, die oft deutschlandweit per Mail oder Telefon beraten und Fragen beantworten.
Besonders bei Nagern oder Kaninchen kommt noch ein weiteres Problem in’s Spiel. Die Tiere sind sehr wahrscheinlich aus einem Zooladen oder von einem Vermehrer, denn seriöse Bezugsquellen wie Tierheime, Tierschutzvereine und Pflegestellen hätten die Tiere nicht herausgegeben, damit sie verschenkt werden. Du solltest dringend die Geschlechter überprüfen oder überprüfen lassen. Das geht bei einem Tierarzt, der sich auskennt, oder auch per Mail mit Fotos bei einem entsprechenden Tierschutzverein oder Pflegestelle. Je nach Geschlechterverteilung musst du die Schätze ggf. voneinander trennen und Weibchen könnten in jedem Fall schwanger sein. Darauf solltest du dich zumindest vorbereiten. Hier wäre es umso wichtiger, dass du dir Hilfe holst, um die Situation zu bewältigen. Im Falle von Nagern und Kaninchen sind wir gerne für dich da, melde dich einfach bei einem unserer Ansprechpartner. Neben uns gibt es auch weitere Tierschutzvereine und Pflegestellen, die sich mit den Kleinsten unter den Haustieren befassen. Aber auch für andere Tierarten wirst du im Internet Tierschutzvereine finden, die dir helfen werden. Nur Mut, lass es uns gemeinsam angehen.