Qualzuchten bei Vielzitzenmäusen
Bei Vielzitzenmäusen ist mir bisher keine Qualzucht bekannt. Nach meiner Überlegung liegt dies jedoch vermutlich eher daran, dass sich diese Mäuseart immer noch keiner großen Beliebtheit erfreut. So finden sich auch weniger Züchter, die bestimmte Farbschläge züchten und auf genetische Kombinationen treffen können, die keine gesunden Nachkommen hervorbringen. Ich schreibe hier viel von Qualzuchten in den letzten beiden Artikeln. Doch bitte ich zu bedenken, dass viele seriöse Züchter mit genetischem Wissen, diese genetischen Kombination mit ungesunden Nachkommen genau dokumentiert haben und dieses Wissen geteilt haben, damit nicht „versehntlich“ weiter in diese Richtung gezüchtet wird.
Qualzuchten bei Hamstern
- Aufgepasst bei Satin/Siam- hamstern
Schaut euch bei Satin/Siam-hamstern unbedingt die Elterntiere an. Hamster mit einem solchen Fell, sollten Eltentiere mit „normalem“ Fell besitzen. Werden zwei Satin/Siam-hamster miteinander verpaart, erhalten die Jungtiere ein sehr dünnes Deckhaar.
- gescheckte siamesische Streifenhamster
Viele dieser Jungtiere sterben im Mutterleib und es kommt nur zu kleinen Würfen. Dies jedoch nicht, da nur wenige Nachkommen zu stande kommen, sondern weil die verstorbenen Föten im Mutterleib resorbiert werden. Hier entsteht wieder eine ähnliche Streitfrage wie zur Abtreibung beim Menschen, die dazu führt ob diese Art als Qualzucht angesehen wird oder nicht. Diese Entscheidung überlasse ich dir als Leser.
- gescheckte campbell Zwerghamster
Auch hier ist es wichtig sich die Elterntiere anzuschauen. Reinerbige gescheckte Zwerghamster besitzen oft keine Augen oder sehr kleine Augen. Beide haben nur eine kurze Lebenspanne.
- Goldhamster mit weißem Bauch
Ich wiederhole mich: Hier haben ebenfalls die reinerbigen Nachkommen oft kein gutes Leben. Viele Jungtiere kommen auch hier ohne Augen zur Welt.
Qualzuchten bei Meerschweinchen
- Nacktmeerschweinchen (Baldwins & Skinny)
- Dalamtiner/Schimmel- Meerschweinchen
Diese Farbvarianten sind mit einem sogenannten Lethalgen behaftet. Werden diese Farbvarianten miteinander oder mit der selben Farbvariante verpaart, kommen 25% der Nachkommen mit sehr schweren Missbildungen Tod zur Welt. Überlebende Nachkommen versterben frühzeitig und kommen oft blind und zahnlos zur Welt. Sowohl bei der Geburt, als auch bei der Schwangerschaft kann das Muttertier versterben.
- Satinmeerschweinchen
Solche Meerschweinchen leiden sehr häufig im Laufe ihres Lebens an Osteodystrophie. Dies bedeutet, dass ihr Körper unfähig ist Mineralstoffe in ausreichender Menge im Knochen zu speichern. Dies führt dazu, dass sich die Knochen verformen und brüchig werden. Die Erkrankung können sie bei der Adoption nicht erkennen. Viel mehr unterstützt du beim Erwerb die Vermehrung von „Zeitbomben“. Meerschweinchen können 6-8 Jahre alt werden und in dieser Zeit kannst du dich auf den Ausbruch der Erkrankung einstellen oder hoffen, dass du einer der wenihen nicht betroffenen bist.
Futtermäuse
Auch die Schlange ist ein fühlendes Lebewesen und ist durch das Tierschutzgesetz geschützt.
„Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
1. ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet
oder 2. einem Wirbeltier
- a)
- aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder
- b)
- länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.“
Paragraf 18 des Tierschutzgesetzes Abschnitt 1:
„Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig
1.
- einem Wirbeltier, das er hält, betreut oder zu betreuen hat, ohne vernünftigen Grund erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt.“
Nicht jede Schlange frisst tote Mäuse. Zum Teil besteht dieses Problem, da leider immer wieder wild gefangene Schlangen gesetzwidrig in Deutschland eingeführt und verkauft werden. Doch auch in Menschenhand geborene Schlangen können totes Futter verweigern. Dies ist auch nur natürlich. Schlangen erbeuten ihre Nahrung in der Wildnis selbst. Sie sind keine Aasfresser. Ihr Instinkt verhindert das Fressen eines toten Körpers. Schließlich war dieser mal lebendig und wird eventuell an einer ansteckenden Krankheit etc. verstorben sein. Ohne lebendige Nahrung würden solche Schlangen qualvoll verhungern. Jemandem, der seine Schlange lebende Mäuse füttert, kann vom Richter vorgeschrieben bekommen, dass er auf Totfutter umstellt. Sollte die Schlange das tote Futter nicht annehmen, darf er jedoch wieder lebende Mäuse füttern. Auch dürfte er Mäuse selbst züchten und töten, wenn er dies sachgerecht tut und diese Tod verfüttern.
Auch eine tiefgefrorene Maus hat einmal gelebt!
Auch unter Schlangenhaltern gibt es Tierschützer!
Manch einen mag es wundern, aber auch unter Schlangenhaltern findet man richtig gute Menschen. Ich kenne selbst einen solch guten Menschen persönlich. Er erzählte mir, dass er zunächst mit einer Schlange und dem typischen Frostmäusen begonnen hat. In einem Forum für Schlangenhalter bekam er immer wieder die Information, dass viele ihre Mäuse selbst züchteten. Nicht um diese günstiger zu bekommen und auch im Notfall Nachschub zu bekommen, sondern um ihre Schlangen gesünder zu halten. Sowohl Frostmäuse als auch Futterinsekten werden öfter als leer bezeichnet. Damit ist gemeint, dass sie wenige Nährstoffe haben durch das schlechte Futter oder auch im Falle der Insekten manchmal über längere Zeitz gar kein Futter, weshalb immer wieder empfohlen wird, gekaufte Futterinsekten vor dem verfüttern erst einmal selbst zu füttern. Damit sie nicht nur Geschmack, sondern auch Inhalt haben. So sieht es eben auch mit Frostmäusen aus. Mein toller Schlangenmensch begann jedoch erst mit der eigenen Haltung von Mäusen, nachdem er eine wild gefangene Schlange aus privaten Händen übernommen hatte. Die Halter wollten die Schlange schnellstmöglich loswerden, da sie keine toten Mäuse fraß und sie auf keinen Fall lebende Mäuse füttern wollten.
So zog die stark unterernährte Schlange ein und wurde zunächst mit gekauften lebenden Futtermäusen von einem Hobbyzüchter gefüttert. Schnell wurde jedoch klar. Es musste ein vernünftiges Gehege her, indem die Mäuse bis zum verfüttern leben können und schon kamen die ersten Probleme. Manche Mäuse verstanden sich nicht und bissen sich gegenseitig blutig. Der Verkäufer ist wenig hilfreich → Mäusehalter sind oft nicht gut zu sprechen auf Schlangenhalter … Wo also jetzt Informationen über die Mäuse hernehmen? Haltungstipps bekommen, Verhaltensprobleme klären? Nach gründlicher Recherche wurde also die eigene Mäusezucht begonnen in großen, abwechslungsreichen Gehegen. Verschiedenes Streu wird getestet, um die stinkenden Böckchen so geruchsneutral wie möglich zu halten etc. Über die Jahre hinweg hat sich dieser Schlangenhalter ein großes Wissen über Farbmäuse angeeignet und sogar ein Netzwerk zwischen verschiedenen Schlangenhaltern, die ebenfalls Futtermäuse halten, aufgebaut, um auch wieder frisches Blut in die Zucht einzubringen.
Futtermäuse "freikaufen"
Futtermäuse freikaufen ist lieb gemeint, aber nicht gut überdacht. Es rettet natürlich genau die Maus, die du vielleicht gesehen hast und retten möchtest. Doch es beendet das Problem nicht! Schlecht gehaltene Futtermäuse aus Zoohandlungen oder privaten Zuchten werden immer wieder freigekauft. Dass man die armen Tiere retten möchte, ist natürlich verständlich. Doch man bewirkt genau das Gegenteil. Denn solange solche Mäuse gekauft werden, ist die Nachfrage vorhanden. Der Verkäufer verdient weiterhin Geld mit den Tieren und solange er dies tut, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit weiter machen. Manch einer nutzt sogar das Leid der Tiere als Druckmittel, um diese verkaufen zu können. Auf jeden verkauften Wurf folgt ein neuer Wurf. Es ist ein Teufelskreis. Unterstütze so etwas bitte nicht finanziell.