Auch dieses Jahr wünschen wir allen ein frohes Weihnachtsfest und besinnliche Feiertage. Wir sind dankbar für eure Unterstützung, sei es durch lesen unserer Informationen und Artikel, durch Sach- oder Geldspenden, Adoptionen, Hilfeanfragen und nützlichen Hinweisen.
Passt auf euch und eure Fellnasen gut auf und bleibt gesund!
Was raschelt leise zwischen Tannenadeln?
Wer kennt es nicht? Der Duft des Weihnachtsessens ist so betörend, dass man beinah schon satt ist, bevor das Besteck überhaupt in die Hände kam. Ob man sich mehr auf das Essen oder die Geschenke freut, kann man gar nicht mehr sagen. Denn die Menschen um einen herum sind so warmherzig, dass einem immer mehr bewusst wird, warum man dankbar ist in einer so herzlichen Familie aufgewachsen zu sein. Dieses Glück hat nicht jeder. Dabei kommt es nicht darauf an, ob man das perfekte Weihnachtsfest erschafft.
Es gibt kaum ein schöneres Gefühl, als dösig vom vielen Essen am warmen Kaminfeuer zu sitzen und alten Geschichten zu lauschen. Da vergisst man doch glatt die Bescherung. Nur was raschelt dort am Baum? Sicher nur Einbildung. Hier gibt es keine Zugluft – also können die Nadeln nicht rascheln. Doch da bemerkt es auch der Familienvater. Es raschelt tatsächlich etwas. Besorgt schaut er zu dem Baum. Die Musik wird ausgestellt. «Ich hab ihn gestern erst frisch geschlagen.», erzählt er. Der Sohn scherzt «Hättest du mal deine Brille mitgenommen, sicher sitzt ein Eichhörnchen drin!». Alle Lachen und doch schlägt die Neugier jede Vernunft. Wir suchen so lange, dass wir überzeugt sind uns doch alles eingebildet zu haben.
Doch dann – da sitzt tatsächlich eine kleine braune Maus nahe am Stumpf des Baumes und hat ein kleines Lager Nüsse angesammelt. Die Tochter macht sich nun wirklich Sorgen. «Du wirst sie doch jetzt nicht rauswerfen? Sie wohnt hier nicht und hier sind überall Katzen!» Doch ihre Sorge ist unbegründet. Der Vater, der sich schon so oft als Tierhasser selbst bezeichnete, bewies nicht zum ersten Mal das Gegenteil, als er sagt: «Oh Gott der Teller mit den Nüssen steht hier hinten und sie hat gar kein Wasser. Die Arme!» Schnell sind Nüsse und eine kleine Wasserschale bei dem Mäuschen unter dem Baum. Natürlich nicht zu nah, damit sie nicht panisch wegrennt. «Vor der Beläuchtung hat sie sicher auch Angst oder? Und wenn sie das Kabel anknabbert?», überlegt der Vater sehr besorgt.
So kam es, dass wir das erste Mal ein Weihnachtsfest hatten ohne Musik, ohne Beleuchtung und im gedämpften Ton, während unser Überraschungsgast zwischen den Zweigen raschelte und sein eigenes Festessen hatte. Morgen würde sie uns wieder verlassen. Hoffentlich würden wir sie behutsam einfangen könne, damit wir sie wieder zu ihrem Zuhause zurückbringen können. Wem der Abschied wohl am schwersten fiel, könnt ihr sicher erraten.