Kalt. So kalt. Die Luft kratzt in meiner Nase und in meiner Lunge. Jeder Atemzug tut weh. Der Wind weht durch mein Fell. Mein Fell, viel zu dünn, um mich draußen warm zu halten. Weiße Flocken fliegen durch die Luft und es ist so entsetzlich kalt. Die Wunde auf meinem Rücken schmerzt. Die Wunde, die die anderen mir zugefügt haben, weil sie mich einfach nicht leiden konnten. Ich hatte in dem kleinen Gehege keine Möglichkeit zu fliehen, habe versucht mich zu verstecken, aber sie haben mich nur immer weiter gejagt und gebissen. Es tat so weh. Dann endlich die Erlösung, dachte ich. Der Mensch hatte Erbarmen mit mir, dachte ich und ich durfte in eine andere Box. Noch viel kleiner als die erste, aber immerhin hatte ich mich meine Ruhe und wurde nicht weiter gepiesakt. Und dann kam der Tag, an dem es kalt wurde. Schrecklich kalt. Der Mensch nahm meine Box und die der anderen und stellte sie auf den Balkon. So sehr ich meine Brüder auch verachtet hatte und so sehr ich mir wünschte, von ihnen wegzukommen und sie nie wieder zu sehen, so sehr vermisste ich sie jetzt. Ihre Wärme hätte mich vielleicht retten können. So sitze ich hier in meiner winzigen Box, das Fell aufgestellt gegen die Kälte, aber es hilft nicht. Ich versuche, aus dem bisschen Einstreu ein Nest zu bauen, aber es ist so wenig und schützt mich kaum vor diesem schrecklichen Wind. Es wird dunkel und mit der Dunkelheit noch kälter. Ich höre meine Brüder und Schwestern in ihren Gehegen rascheln. Die haben es gut, können sich zusammenkuscheln und gegenseitig wärmen. Ich bin hier ganz allein und kann an nichts anderes mehr denken als diese Kälte. Es wird hell und ich versuche zu schlafen. Weiß nicht, wie ich die nächste Nacht überstehen soll oder die nächsten Stunden. Ich will nur noch schlafen, alles andere ist doch egal…. Während ich im Reich der Träume bin, mir vorstelle es wäre warm und ich hätte viele Freunde, rappelt es auf einmal an meiner Box. Ich bin noch ganz benommen und schon in der Hand des Menschen, der irgendwas von Abschied erzählt. Ich denke noch gleich ist alles vorbei und möchte schon wieder einschlafen, aber da merke ich, dass noch ein anderer Mensch gekommen ist. Ich werde in eine andere Box gesetzt, alles riecht fremd und sauber, aber es wirkt gleich so viel gemütlicher als meine eigene Box. Der andere Mensch deckt die Box zu und ohne den Wind ist es gleich wärmer. Dann wackelt und rappelt es eine ganze Weile, bis die Decke schließlich wieder abgenommen wird. Ich darf eine größere Box beziehen und es ist so schön warm hier. Es gibt sogar genug Material um ein richtiges Nest zu bauen und ich lege sofort los. Ganz tief grabe ich mich ein. So sehr frieren möchte ich nie wieder! Sollte mein Traum etwa wahr geworden sein?
Das ist die Geschichte von einem der Jungs aus einem Notfall in Willich. Eines Montags erreichte uns die Nachricht einer Frau, die 18 Mäuse vor dem Aussetzen gerettet hatte. Nach wenigen Wochen stellte sich heraus, dass sie wohl so hochgradig allergisch ist, dass sie ihre Wohnung nicht mehr betreten konnte. Die Mäuse mussten auf den Balkon und hatten bereits eine Nacht dort verbracht, während draußen Schnee lag. Nun sollten sie bitte so schnell wie möglich abgeholt werden. Obwohl wir alle arbeiten mussten, schafften wir es schließlich, ein Zeitfenster freizuschaufeln und die Mäuse noch am selben Tag abzuholen. Ihr Zustand war mehr als kritisch. Alle hatten Atemwegsinfekte, teils sehr heftig, das Fell sah struppig und zerzaust aus und bei der Kotuntersuchung stellte sich ein Befall mit Fadenwürmern heraus. Sofort begannen wir mit der Behandlung und es geht langsam bergauf.
Wir haben alles getan was wir konnten, um die 7 Farbmausmädels und 11 Jungs so schnell wie möglich in’s Warme zu holen. Wir haben sofort mit der Behandlung des Atemwegsinfekts und des Parasitenbefalls gestartet. Die Jungs sind bereits kastriert worden und haben alles gut überstanden. Insgesamt haben die Mäuse aus diesem Notfall bereits Tierarztkosten von rund 350€ verursacht. Nun sind die 18 Frostfellchen auf eure Unterstützung angewiesen.
Sie wünschen sich nichts sehnlicher als einen Namen, um den Start in ein besseres Leben endgültig zu besiegeln. Gegen eine Spende von 15€ kannst du einer dieser tapferen Mäuschen einen Namen geben.
Und so geht’s:
- Suche dir auf den Fotos eines unserer Frotfellchen aus und überlege dir einen schönen Namen.
- Überweise eine Spende von 15 € mit dem Betreff „Farbmäuse PS Duisburg“ auf das Nagerschutz-Konto:
Nagerschutz e.V.
GLS Bank
Kontonummer: 8237691600
Bankleitzahl: 43060967
IBAN: DE58430609678237691600
BIC: GENODEM1GLS - Schreibe eine Email mit der Nummer der glücklichen Maus und den Namen, den du dir für sie überlegt hast an Julia.Jesse@nagerschutz.de
- Fertig!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Spendern für die großzügigen Spenden! Ihr seid klasse!
Alle Mäuse haben nun einen Namen bekommen.