Hase, oder was?

„Ich hatte früher auch einen Hasen!“ 

„Du hast aber niedliche Häschen.“ 

„Ich hab gesehen, dass im Tierheim total viele Hasen ein neues Zuhause suchen.“

„Hase zu verkaufen.“

 

Kaum eine Bezeichnung wird so oft fälschlicherweise verwendet wie das Wort „Hase“, wenn eigentlich ein Kaninchen gemeint ist. Aber warum ist es eigentlich falsch, „Hase“ zu sagen – immerhin gehören Kaninchen doch zu den „Hasentieren“?!

Die optischen Ähnlichkeiten kann man wohl kaum bestreiten, doch beschäftigen wir uns ein bisschen genauer mit der Lebensweise von Hase und Kaninchen und schauen ein bisschen genauer hin, bemerken wir schnell, wie unterschiedlich diese beiden doch sind.

Die prägnantesten und wichtigsten Unterschiede haben wir für euch zusammengetragen:

 

hasekaninchen_slogan

 

 

 

Wildkaninchen Feldhase
Körper & Fell Klein & gedrungen Groß, schlank & lang
Kurze Vorderbeine Sehr lange und starke Vorder- & Hinterläufe
Kopfform rundlich, Ohren kürzer als Kopf Kopfform schmal & lang, Ohren deutlich länger als Kopf
Körperlänge bis 40cm Körperlänge bis 70cm
Gewicht 1-3kg Gewicht 4-7kg
Fellfarbe graubraun Fellfarbe rotbraun
Lebensraum Waldrand, Parkanlagen, sandiges, hügeliges Gelände Offene Flächen, Weiden, Felder, Waldrand
Unterirdisches Höhlensystem wird zum Schutz oder zum Ruhen aufgesucht Schläft in Mulden
Sozialverhalten Rudeltier, lebt in großen Kolonien Einzelgänger (Ausnahme Paarungszeit)
Jungtiere Trächtigkeitsdauer: 30-33 Tage Trächtigkeitsdauer 45 Tage
Nesthocker: nackt, blind und taub, sehr empfindlich und auf Hilfe angewiesen. Werden unterirdisch geboren und versorgt. Nestflüchter: bereits behaart, Seh- und Hörsinn ausgeprägt.

Werden unter freiem Himmel geboren und von der Mutter an unterschiedlichen Plätzen abgelegt wo sie sich verstecken und lediglich zur Fütterung aufgesucht werden.

Zum Vergleich:

2 Wochen altes Kaninchenjungtier

kaninchenkind

Zum Vergleich:

Wenige Tage altes Hasenjungtier

hasenkind

Kaninchen und Hasen unterscheiden sich sogar in der Chromosomenzahl (deshalb gibt es keine Hybriden) [notice]Achtung! Leider werden viele Hasenkinder von besorgten Spaziergängern als verwaist und hilflos wahrgenommen und fatalerweise mitgenommen und in Tierheimen oder Wildtierstationen abgegeben.  Die Überlebenschance in freier Natur und von der Mutter versorgt ist weitaus größer als von Menschenhand aufgezogen zu werden. Bitte lass Hasenkinder in Ruhe an Ort und Stelle, sollten sie nicht offensichtlich in Not oder verletzt sein![/notice]
Bei Gefahr Haken schlagen, kurzer Sprint bis zum nächsten Höhleneingang Tarnung: Verharrt regungslos mit angelegten Ohren in Erdmulde.

Flucht: Ausdauernder Langstreckenläufer, flieht mit Geschwindigkeiten bis zu 80km/h, hängt Verfolger ab.

Haustier Domestiziert, durch selektive Zucht entstanden unzählige Rassen in vielen Farbschlägen. Stehen unter Naturschutz und dürfen nicht aus der Natur entnommen werden! Leider dürfen sie außerhalb der Paarungszeit noch immer bejagt werden:

Infos zur Hasenjagd

 

Quelle:

Drescher, Birgit: www.birgit-drescher.de/pdf/kaninchen_tab01.pdf;

Nabu: https://nrw.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/jagd/jagdbare-arten/weitere-saeugetiere/04940.html

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