Die beiden Schneebälle wurden ursprünglich als Schlangenfutter angeschafft, wurden jedoch von der Schlange verschmäht. Ist der Gestank von unkastrierten Farbmausjungs meist Pech, so war er jetzt großes Glück, denn der Gestank war es, der den Schlangenhalter veranlasste, die Futtermäuse an eine Bekannte, die sich ebenfalls im Tierschutz einsetzt, abzugeben. Eine artgerechte Haltung der Mäuse, bis sie schließlich der Schlange zum Opfer fallen, kam für den Schlangenhalter nicht in Frage, sodass sich die Bekannte genötigt fühlte, die Tiere aufzunehmen. Natürlich ist das Problem damit nicht gelöst, die Schlange möchte schließlich auch etwas Fressen und es werden künftig neue Futtermäuse nachrücken, aber das steht auf einem anderen Blatt. Diese Mäuse hatten großes Glück – sie durften die Grenze zwischen Futtertier und Liebhabertier überschreiten.
Damit war es nun aber nicht getan. Wie es eben bei Farbmausjungs üblich ist, hat sich die Gruppe schnell böse zerstritten und die Jungs mussten getrennt werden. Aus Platzmangel und Anraten in einer Facebookgruppe, wurden die beiden Jungs im neuen Heim auf die eingezäunte Terrasse gesetzt. Dort lebten sie frei zwischen anderen tierischen Mitbewohnern. Als sich die Besitzerin mit der Bitte um Vermittlungshilfe an uns wendete, war schnell klar, dass das kein Zustand ist.
Farbmäuse sind für die Außenhaltung absolut nicht geeignet, denn sie haben ein sehr schwaches Immunsystem, sodass sie sich in kürzester Zeit schwere Atemwegsinfekte bis hin zu Lungenentzündungen zuziehen können. Zusätzlich sind sie sehr temperaturempfindlich und können größere Schwankungen, sowie die kalten Nachttemperaturen schlecht wegstecken.
Bereits am nächsten Tag sind die beiden Terrassenmäuse in meiner Pflegestelle eingezogen. Die anderen Mäuse konnten bei der Besitzerin bleiben, sie sind allerdings in Käfigen in der Wohnung untergebracht, werden kastriert und anschließend vermittelt.
Die beiden Marshmallows sind nun etwa 4 Monate alt und haben noch nicht viel Gutes erlebt. Die ständigen Streiterein haben Spuren hinterlassen. Ihr Fell ist zerzaust, am ganzen Körper sind kleine Bisswunden zu sehen, auch die Ohren haben ein paar Löcher und Macken davon getragen. Einem der beiden fehlt sogar ein Stück vom Schwanz. Selbst auf kleinster Fläche ist es nicht möglich, die beiden zusammenzuhalten, da sie sofort aufeinander losgehen. Sie müssen also einzeln gehalten werden. Umso wichtiger ist es, dass die beiden so schnell wie möglich kastriert werden.
[important]Möchtest du den beiden Unglücksraben die Tür zum Glück öffnen und ihnen ein schönes Leben unter Artgenossen ermöglichen? Eine Kastration kostet uns 20€ pro Maus. Natürlich ist es auch möglich, nur einen Teil der Kosten zu spenden. Die beiden freuen sich über jeden Euro und bedanken sich auch gern persönlich, wenn du dich unter Julia.Jesse@nagerschutz.de meldest. Wenn du magst, darfst du deiner Patenmaus auch einen Namen geben.
Unsere Bankverbindung:
Nagerschutz e.V.
GLS Bank
Kontonummer: 8237691600
Bankleitzahl: 43060967
Iban DE58430609678237691600
Bic GENODEM1GLS
Verwendungszweck: Kastrationspatenschaft Marshmallows
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Bis zur Kastration haben die beiden nun Zeit, sich vom Stress der letzten Wochen und den vielen Streitereien zu erholen und sich ein wenig zu entspannen. Auch an ihrer Art merkt man deutlich, was sie schon alles erlebt haben. Die maustypische Neugier ist ihnen fast völlig abhanden gekommen. Sobald jemand den Käfig berührt gehen sie in Deckung und zeigen sich nicht mehr, bis die Luft rein ist. Besonders schlimm ist es, wenn der Deckel geöffnet wird. So scheue Gesellen zu fotografieren ist natürlich eine besondere Herausforderung und ich wollte die beiden nicht unnötig stressen, sodass die Fotos nun nicht die Besten sind. Aber das soll ja nun nicht das ausschlaggebende Argument für eine Patenschaft sein 😉
Ich hoffe sehr, dass die beiden nach der Kastration entspannter werden, ihre Vergangenheit vergessen und ein tolles Mäuseleben führen können. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber ich bin sicher, dass die beiden es schaffen werden!