Rennmaus Senioren
Irgendwann kommt auch bei Mongolischen Rennmäusen der letzte Lebensabschnitt. Um den Tieren einen angenehmen Lebensabend zu bereiten, sollte der Halter auf die neuen Ansprüche der Senioren eingehen. Ab wann genau eine Rennmaus als Senior anzusehen ist, lässt sich nicht genau feststellen. Spätestens jedoch ab dem vierten Lebensjahr kann man Rennmäuse als alt ansehen.
Das Alter erkennen
Ist das genaue Alter der Maus nicht bekannt, so gibt das Verhalten Aufschluss über eine Vergreisung. Alte Mongolische Rennmäuse schlafen deutlich mehr als jüngere Tiere.Bei der Nahrungsaufnahme werden sie zum Teil sehr wählerisch und fressen bevorzugt weiche Nahrung. Hier darf dem Tier auch wieder Brei angeboten werden. Trotz des Alters sollte aber darauf geachtet werden, dass der Brei zuckerfrei ist, um eine mögliche Diabetes nicht weiter voran schreiten zu lassen. Die Gabe von Brei ersetzt aber keinesfalls das normale Körnerfutter.
Eine kleine Auswahl an Seniorenbrei Rezepten:
- Gamahlene Haselnüsse und Schmelzflocken mit ungesüßstem Sojajoghurt mischen
oder
- Möhren weich kochen und mit gemahlenen Haselnüssen, Mehlwürmern und Sonnenblumenkernen pürieren
Auch äußerliche Erscheinungen wie das Abmagern, zerzaustes, struppiges Fell oder gar kleine Lücken im Fell, weisen deutlich auf Alterserscheinungen hin. Trotzdem sollten Krankheiten vom Tierarzt ausgeschlossen werden, denn Abmagern und ungepflegtes Fell sind auch oft Anzeichen einer Krankheit.
Auch die Sinnesleistungen der Rennmaus werden weniger. Die Sehkraft nimmt im Alter deutlich ab, sodass sich die Mäuse vermehrt am Geruch orientieren. Daher sollten Komplettreinigungen unbedingt vermieden werden und mindestens die Hälfte des Einstreus im Gehege verbleiben, um den vertrauten Geruch zu bewahren.
Die körperlichen Fähigkeiten bauen ebenfalls ab, sodass vermehrt auf Barrierefreiheit im Gehege geachtet werden sollte. So sollten Rampen, die von Etage zu Etage führen, recht breit sein und an den Seiten einen Fallschutz vorweisen. Dazu eignen sich prima Dübel oder Mundspatel aus Holz, die einfach an die Rampe geklebt werden können. Ebenfalls sollten vermehrt Schlafmöglichkeiten in Form von kleinen Häuschen angeboten werden, damit sich die Senioren zu den nun häufiger auftretenden Schläfchen zurückziehen können.
Futter und Wasser sollte ebenerdig gereicht werden, sodass der Senior ohne große Kraftanstrengung fressen und trinken kann. Auch auf Krankheiten sollte im Alter ein Auge geworfen werden. Relativ häufig kommt es zum Ausbruch einer Diabetes. Die beste Vorbeugung ist hier die artgerechte Ernährung bereits im Vorfeld. Sollte es dennoch zu einem Ausbruch der Krankheit kommen, ist eine zuckerfreie Ernährung sehr wichtig.
Das Immunsystem ist im Alter sehr geschwächt, sodass die Senioren oftmals krankheitsanfällig sind. Das Gehege sollte vor Zugluft geschützt sein und es sollte eine konstant zimmerwarme Temperatur herrschen um Erkältungen vorzubeugen. Sehr häufig treten Geschwüre und Tumore im hohen Rennmausalter auf. Vermehrt befinden sich Entzündungen, Geschwüre und Tumore an der Bauchdrüse.
Gesellschaft im Alter
Mongolische Rennmäuse sind hoch soziale Tiere und sollten auch im hohen Alter nicht einsam in ihrem Gehege leben. Doch die Suche nach einem geeigneten Partnertier ist oftmals schwer und viele Faktoren müssen berücksichtigt werden. Die richtige Konstellation einer Vergesellschaftung ist immer einzelfallabhängig. Die primäre Arbeit des Nagerschutz e.V. ist die Beratung von Tierhaltern. So ist es selbstverständlich, dass unsere Ansprechpartner mit Rat und Tat zur Seite stehen, was sie Auswahl des Partnertieres oder die Durchführung der Vergesellschaftung angeht. Gemeinsam mit dem Tierhalter kann abgewogen werden, ob ein adultes Tier passen würde, oder ob eine Vergesellschaftung mit zwei Jungtieren durchgeführt werden kann.
Sehr wichtig ist vor allem der gesundheitliche Zustand des Rennmaus Seniors. Faktoren wie eventuelle Tumore, chronische Krankheiten aber auch individuelle Charaktereigenschaften müssen genau beleuchtet werden, um das Tier im Zuge der Vergesellschaftung nicht unnötig zu stressen und so vielleicht kostbare Lebenszeit nicht zu verkürzen.
Der nahende Tod eines Tieres zeigt sich manchmal schon wenige Tage vorher, indem sich das Tier immer mehr zurück zieht. Diese Ruhe sollte man dem Tier auch gönnen. Es ist immer schön, wenn Tiere nicht einsam, sondern an ihren Partner gekuschelt im gemeinsamen Nest einschlafen dürfen.
Sollte es Anzeichen geben, dass sich das Tier quält, muss unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden, der gegebenenfalls das Tier von seinen Leiden erlöst. Auch dieser schwere Gang gehört zur Verantwortung eines Tierhalters.