Rennmausbock Karlos musste Ende Oktober nach einer Duftdrüsen-Op seinen Sohn Murphy verabschieden. Karlos und Murphy waren eine ganz tolle Vater-Sohn-Truppe. Es gab eine klare Aufgabenverteilung. Murphy hat gearbeitet und gebuddelt…und Karlos hat das Futter gesammelt. Nach Murphys Tod fehlte ihm der Sohn und auch die Aufgaben wirklich sehr. Karlos verbrachte fast den ganzen Tag in seinem Nest.
Karlos brauchte ganz schnell einen neuen Partner. Nachdem Karlos sich von Anfang an so toll um seinen Sohn gekümmert hat, haben wir uns für eine Jungtiervergesellschaftung mit dem 8 Wochen atlen Notfallböcken „Ramon“ entschieden.
Jungtiere vor der Geschlechtsreife (Buben mit ca. 10 Wochen und Mädels mit ca. 8 Wochen) haben noch keinen ausgeprägten Eigengeruch und kein Dominazverhalten. Deshalb muss bei einer Jungtier-Vergesellschaftung nicht unbedingt die Trenngittermethode angewandt werden. Bei der Vergesellschaftung über die Kleinraummethode sollte der Halteraber längere Erfahrung in der Beobachtung und Interprätation des Rennmausverhaltens mitbringen, damit ggf. Gefahr für das Jungtier abgewandt werden kann. Bei der Auswahl der Methode muss auch auf den Charakter und das bisherig gezeigte Sozialverhalten des adulten Tieres geachtet werden. Denn nicht jedes Tier würde mit einem jüngeren, somit verletzlicheren Tier, sorgsam und „pädagogisch“ umgehen. Bei Aggressionen könnte das Jungtier schwer verletzt werden!
Bei Unsicherheit die Trenngittermethode durchführen!
Wir haben direkt nach Ramons Ankunft, damit der Kleine nicht lange alleine ist, mit der Vergesellschaftung (VG) begonnen.
1. Kleinraummethode – kleine Transoprtbox
Die kleine Transportbox wird neutral eingestreut. Wichtig, Frisch- und Körnerfutter nicht vergessen. Ramon hat sich ganz brav beschnüffeln lassen. Schon nach 20 Min. haben sich die Beiden zusammengekuschelt. Am nächsten Morgen (ca. 10 Stunden später) konnte die nächste Phase gestartet werden.
2. Kleinraummethode – größere Transportbox
In diese Box wird die Einstreu aus der kleineren Box und weiteres Nestmaterial gegeben. Beide Böcke haben zusammen ein Nest gebaut. Auch diese Phase lief komplikationslos.
3. Umzug ins raumreduzierte Aquarium
Nach 12 Stunden konnten die beiden in ihr Heim ziehen. Das Aquarium war durch eine Trennwand reduziert. Die Fläche wurde jeden Tag vergrößert bis nach 5 Tagen konnte die Trennwand entfernt werden konnten. Auch das folgende schrittweise Einrichten verlief ohne Komplikationen.
Karlos hat Ramon vom ersten Moment an adoptiert. Das hat so gut geklappt, weil beide über eine positiv verlaufene Sozialisation verfügen. Die Behauptung, dass Notfalltiere kein gutes Sozialverhalten haben, möchten die beiden (mit Beweissfotos) widerlegen.
Karlos zeigt Ramon, wie´s geht. Die beiden probieren es zusammen aus. Hier das Sandbaden…
Und dann passt er auf, ob´s der Kleine richtig macht…
Ein wirklich harmonisches Dream-Team. Aber Hamonie hin oder her… zusammen im Laufrad flitzen wird einfach nix!! 😉