Systematik: Der Chinesische Streifenhamster mit dem wissenschaftlichen Namen Cricetulus griseus ist der einzige Vertreter der Gattung der Langschwanz-Zwerghamster (Cricetulus), der in der Heimtierhaltung üblich ist. Die Gattung wird der Unterfamilie der Hamster (Cricetinae) in der Familie der Wühler (Cricetidae), der Überfamilie der Mäuseartigen (Muroidea), die den Mäuseverwandten (Myomorpha) untergeordnet werden, zugeordnet. Der chinesische Streifenhamster wurde bereits 1867 entdeckt, jedoch erst 100 Jahre später als eigenständige Art anerkannt. Seit den 70er Jahren wird er für die Heimtierhaltung gezüchtet, ist hier aber deutlich weniger beliebt als die kurzschwänzigen Arten (Roborowski, Dsungarische und Campbell Zwerghamster).
Natürlicher Lebensraum: Chinesische Zwerghamster bewohnen die Steppen und Halbwüsten im Süden Sibiriens, der Mongolei, Nordchinas und Koreas. Auch in Gebirgsregionen sind sie anzutreffen. Bezeichnend ist die oft große Nähe zu Menschen, wenn sie beispielsweise Ställe bewohnen.
Ihre Bauten sind einfach gehalten, befinden sich aber bis zu 1,2 Metern unter der Erdoberfläche. Oft gibt es eine Vorratskammer, die weit entfernt vom Schlafnest ist.
Neben Samen, Kräutern, Gräsern und Getreide gehören auch Insekten und Früchte zu ihrer natürlichen Ernährung.
Körperliche Merkmale, Verhalten und Fortpflanzung: Mit einer Körperlänge von 9 – 12cm ist der Chinesische Streifenhamster der größte bekannte Zwerghamster. Sein Körperbau ist lang und dünn, sodass er trotz seiner Größe nur 30-40gr auf die Waage bringt. Ein wildfarbener Chinesischer Streifenhamster hat auf dem Rücken braun-graues Fell mit einem dunklen Aalstrich, der vom Nacken bis zum Po verläuft. Das Fell am Bauch ist hellgrau bis weiß. Heutzutage sind auch andere Zuchtformen, beispielsweise weiße oder gescheckte Tiere bekannt.
Die Augen sind schwarz, die Ohren sind wie bei den anderen Zwerghamsterarten etwa 1 – 1,5cm lang, ragen deutlich aus dem Fell heraus und können bei Geräuschen in die entsprechende Richtung gedreht werden. Die Pfoten sind trotz der Kälte in ihrem natürlichen Lebensraum unbehaart und ermöglichen dem Zwerghamster einen sicheren Halt auf Geröll und anderen unebenen Untergründen. Der Schwanz ist mit 1,5 – 2cm lang genug, um dem chinesischen Streifenhamster beim Halten des Gleichgewichts behilflich zu sein, sodass er im Gegensatz zu den anderen hier aufgeführten Zwerghamsterarten sehr wohl in der Lage ist zu klettern. Auch, wenn sein Körperbau sehr an den einer Farbmaus erinnert, ist er Farbmäusen, die einen deutlich längeren Schwanz haben, in den Kletterkünsten unterlegen. Der chinesische Streifenhamster ist der einzige Zwerghamster, der neben der Duftdrüse am Bauch zwei zusätzliche Duftdrüsen an den Flanken hat.Sehr bezeichnend für diese Zwerghamsterart ist, dass sie sich beim Hochnehmen an den Fingern des Halters festklammern, während andere Zwerghamsterarten gerne mal von der Hand stürzen.
Chinesiche Streifenhamster sind in der Natur dämmerungs- und nachtaktiv, passen sich in der Heimtierhaltung aber in manchen Fällen dem Rythmus ihres Menschen an. Sie leben in der Natur solitär, selten sind sie in gleichgeschlechtlichen Gruppen, die aus Wurfgeschwistern bestehen, anzutreffen. In der Heimtierhaltung ist die Einzelhaltung zu empfehlen, denn auch, wenn sich Streitereien meist langsam ankündigen und zunächst ohne Verletzungen verlaufen, bedeutet es für die Tiere großen Stress. Während sie sich in der Natur einfach aus dem Weg gehen können, ist ein Ausweichen im Gehege nicht möglich.
Die Geschlechtsreife tritt nach dem ersten Lebensmonat ein. Männchen und Weibchen treffen sich in den meisten Fällen lediglich zur Paarung, das Männchen hilft nicht bei der Aufzucht der Jungen. Zwei Mal im Jahr bringt das Weibchen nach einer Tragzeit von 20-22 Tagen 2 – 12 Jungtiere zur Welt. Wie bei allen anderen Zwerghamsterarten auch, entwickeln sich die Jungen sehr schnell. Nach gut 2 Wochen beginnen sie, die Umgebung des Nests zu erkunden und selbstständig feste Nahrung aufzunehmen. Mit Erreichen des 30. Lebenstages sind sie ebenfalls geschlechtsreif. In der Heimtierhaltung müssen sie zu diesem Zeitpunkt unbedingt nach Geschlechtern getrennt werden, um weiteren Nachwuchs zu vermeiden!
Die Geschlechtsunterscheidung ist bei dieser Hamsterart vergleichsweise einfach, da sich die Hoden bei männlichen Tieren bereits recht früh deutlich abzeichnen. Im Sommer schwellen sie zudem deutlich an.
Ihre Lebenserwartung ist mit 2-3 Jahren etwas höher als die der anderen hier beleuchteten Zwerghamsterarten.
Besonderheiten in der Heimtierhaltung: Chinesische Steifenhamster sind bereits von Natur aus sehr neugierig und wenig scheu, sodass es leicht fällt, ihn futter- oder sogar handzahm zu bekommen. Oft entwickeln sie ein sehr enges Verhältnis zu ihrem Menschen. Bei der Einrichtung des Geheges sollte ihre Kletterleidenschaft unbedingt berücksichtigt werden und ein Kletterbereich beispielsweise aus Korkröhren und dicken Ästen vorhanden sein. Der Buddelbereich darf natürlich nicht vernachlässigt werden.
Ähnlich wie Campbell-Zwerghamster neigen sie stark zu Diabetes, sodass in der Ernährung auf Zucker und Obst gänzlich verzeichtet werden sollte.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Graue_Zwerghamster
http://www.diebrain.de/zw-infozwerg.html