Im Moment herrscht unter den Kaninchenhaltern viel Verunsicherung, weil gerade der RHDV2 unter den Wildkaninchen wütet und auch schon viele Hauskaninchen infiziert hat. Für all diejenigen spreche ich mein Beileid aus!
Leider wurde dieses Virus lange kaum beachtet und es herrscht auch keine Meldepflicht, deshalb ist das genaue Verbreitungsgebiet noch unbekannt. Sicher ist, dass es sich schon deutschlandweit ausgebreitet hat, mit einigen Hotspots.
Sicher ist auch, dass die herkömmlichen Impfstoffe nicht mehr ausreichen. Der IDT (Das Unternehmen hinter dem Impfstoff „Cunivak“) hat deshalb folgende Stellungnahme veröffentlicht: https://openagrar.bmel-forschung.de/…/Stellungnahme_RHDV-2_…. Aufmerksam gemacht hat mich Kathi Ebert vom Kaninchenschutz.
Nun fragt man sich immer mehr, ob man noch Wiese füttern kann. Lebt man in einem der Hotspots (weitere Informationen: http://www.idt-tiergesundheit.de/…/rabbit-haemorrhagic-dise…) sollte man sicher sein, auf keiner Wiese zu pflücken, auf denen Wildkaninchen leben. Im Zweifel sollte man verstärkt auf Laub zurückgreifen.
Aber selbst wenn man dieses Risiko minimiert, wird diese Krankheit noch über Insekten und Kleidung und Schuhe übertragen und auch Gemüse ist oft frei zugänglich für Wildkaninchen und Feldhasen.
Eine sehr engagierte Dame vom Kaninchenschutz hat sich nocheinmal in Verbindung mit den Fachleuten vom IDT in Verbindung gesetzt. Ihr Einwand war, dass Gemüse auch nur auf einem Feld wächst und selbst Gewächshäusern Zugang für Hasentiere bieten. Zudem Wiesenfütterung auch Ihrer Meinung nach in jedem Fall die gesündere Alternative ist und das Immunsystem des Kaninchens trainiert. Der IDT antwortete Folgendes:
„Die Verfütterung von Wiese ist natürlich nur gefährlich, wenn grade in der Gegend bei Wildkaninchen RHD auftritt oder vor Kurzem aufgetreten ist. Besonders bei frischem Aufwuchs ist die Gefahr geringer, dass daran schon Viren haften. Gutes Abwaschen wird auch seinen Teil beitragen, da die Viren mit dem Wasser zu einem gewissen Teil abgespült werden. Füttert man gut geimpfte Kaninchen mit solchem Futter, ist das Risiko einer Ansteckung gering.
Das Risiko ist also in jedem Gebiet für jedes Kaninchen einzeln abzuwägen. Klar ist, wenn schon tote Wildkaninchen auf der Wiese liegen, sollte man die Finger davon lassen.“
Informationen gibt neben dem IDT auch der Kaninchenschutz.
Hoffen wir, dass die neuen Impfstoffe so schnell wie möglich zugelassen werden und die Krankheit bald abebbt.