Einige von euch kennen unseren Blog schon und verfolgen die laufenden Aktionen. Viele werden sich noch an Großaktionen wie die Herner Schneeflocken Ende letzten und Anfang diesen Jahres erinnern, von denen auch noch einige nicht mehr vermittelbare Mäuse in unseren Pflegestellen untergebracht sind. Allein in diesem Fall wurden 106 Mäuse aus schrecklichen Zuständen zu uns geholt. Die Mäuse hatten bereits die Wohnung des Halters übernommen und mussten in mehreren Aktionen eingefangen und mitgenommen werden. Neben der Trennung nach Geschlechtern, der Unterbringung in Quarantäne und den üblichen Gesundheitschecks war uns bewusst, dass wir uns auf eine Welle kleiner Schneekugeln vorbereiten mussten. 95 weitere Mäuse kamen aus diesem Notfall bei uns zur Welt. Insgesamt mussten somit 201 Mäuse untergebracht, versorgt und gesund gepflegt werden.
Neben dem Notfall aus Herne konnten wir Ende diesen Jahres zwei lieben Damen helfen, die auf eine Futtertierzucht für Wasserschildkröten aufmerksam wurden, in der die Mäuse als große, gemischte Gruppe in einem völlig verdreckten Gehege hausten und die Weibchen unter diesen Umständen einen Wurf nach dem anderen zur Welt bringen mussten. Die Damen konnten dies nicht mit ansehen und hatten glücklicherweise ein großes Herz. Sie nahmen alle Mäuse mit, trennten sie nach Geschlechtern und versorgten sie nach bestem Wissen und Gewissen. Doch wie auch im Fall unserer Herner Schneeflocken, erwartete uns auch hier Nachwuchs. So beherbergten wir insgesamt 51 Mäuse aus dieser Rettungsaktion.
Neben der Versorgung und Unterbringung so vieler Mäusen sprengen die Tierarztkosten solcher Aktionen schnell das Portemonnaie von Privatpersonen. Denn sowohl bei Farbmäusen als auch bei Vielzitzenmäusen müssen die männlichen Tiere kastriert werden, um ein friedliches Gruppenleben möglich zu machen. Allein dieses Jahr wurden bei uns über 2.500€ aufgewendet, um ca. 95 Farbmausböckchen zu kastrieren.
Wir werden immer wieder zu solchen Notfällen hinzugerufen. So zogen im September und Oktober zum Beispiel auch 19 Farbmausbrüder bei uns ein. Die Halterin hatte die Eltern vor dem Aussetzen bewahrt und zu spät gemerkt, dass es sich um Mamamaus und Papamaus handelte.
Wir halfen auch einer Tierfreundin, die von ihrer Nachbarin 4 Farbmausdamen mit einem Böckchen übernehmen musste. Als sie Papamaus enttarnte, war es bereits zu spät und es kamen insgesamt 6 Würfe zur Welt.
Auch eine Familie von 17 Vielzitzenmäusen zog vor kurzem bei uns ein. In ihrem ehemaligen Zuhause dienten sie als Futter für die dort lebenden Schlangen. Diese sollten abgegeben werden und somit blieb nur noch die Mausfamilie übrig. Auch hier schaltete sich eine tierliebe Privatperson ein, die diese Mäuse freikaufte und sie anschließend an uns übergab. Die Bande sucht übrigens noch nach einem neuen zu Hause.
Natürlich soll auch Berdan, ein Rennmausbube, nicht unerwähnt bleiben. Berdan wurde von seinen Besitzern in der alten Wohnung zurückgelassen. Eine aufmerksame Möbelfirma fand den kleinen Kerl in einer zu entrümpelnden Wohnung und brachte ihn zu uns.
Ohne euch sind all diese Aktionen nicht möglich! Ohne aufmerksame Menschen, die hinschauen anstatt wegzugucken, hätten alle diese Mäuse ein schreckliches Ende erlebt. Dafür möchten wir euch von Herzen danken! Macht weiter so!
Wie ihr wisst, arbeiten wir alle mit großem persönlichen Einsatz und ohne Bezahlung. Durch die vielen Kastrationen, Gesundheitschecks und tierärztliche Behandlungen entstehen hohe Kosten. Auch die Unterbringung und Versorgung so vieler Schützlinge geht ins Geld. Wir versuchen möglichst ohne Spendenaufrufe diese Kosten zu decken. Seit unserem letzten Spendenaufruf 2017 ist uns dies auch gut gelungen. Doch die Kosten übersteigen immer die Einnahmen. Neben den hohen Kosten der Kastrationen muss jeder Schützling, der bei uns einzieht, eine Quarantäne durchlaufen. Dabei wird zum Beispiel von jeder Gruppe der Kot untersucht und auf Parasitenbefall im Fell geachtet. Allein die Kosten der Kotprobeuntersuchungen beliefen sich dieses Jahr bereits auf rund 250€. Außerdem entstehen Kosten zum Drucken von Informationsmaterial und Flyern, Ausstattung unserer Informationsstände und Verwaltungen unseres Internetauftritts. Diese Kosten werden jedoch von den Tierarztkosten weit in den Schatten gestellt.
Dank euch konnten wir schon viele Herausforderungen bewältigen! Damit wir diese auch weiterhin bewältigen können, werden wir auch in Zukunft auf eure Hilfe angewiesen sein. Jede Spende ist hilfreich und eine gute Tat für den Tierschutz. Jede Spende hilft uns, auch zukünftig für Mensch und Tier da sein zu können, wenn Hilfe nötig ist. Wenn ihr uns finanziell unterstützen möchtet, klickt hier.
Wir freuen uns über viele weitere erfolgreiche Jahre und wünschen allen eine schöne Weihnachtszeit. Bitte denkt daran, dass Tiere keine Weihnachtsgeschenke sind. Mehr zum Thema Haustieranschaffung und Weihnachten könnt ihr hier nachlesen.
