Unschuldig in den Knast gesteckt! – Die Geschichte eines kleinen Hamsters

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Diese Geschichte soll zeigen was Twinky, ein dsungarischer Zwerghamster Hybride, durchgemacht hat. Er lebte ca. 1 ½ Jahre in einem kleinen Käfig. Als ich ihn aufnahm war er zu leicht, hatte einen großen Abszess an der Bauchdrüse und hatte Verhaltensstörungen. Er versuchte überall hochzuklettern und es sah so aus, als wolle wer einfach nur raus. Er lief verwirrt hin und her, fiel runter, lief wieder hoch, fiel wieder. Mit vielen Sachen, wie z.B. dem Sandbad oder viel Streu, konnte bzw. kann er gar nichts anfangen.

Mittlerweile hat sich sein Verhalten sehr gut gebessert. Sein Abszess ist weg, doch es bleibt ein „Loch“ zurück und ein ein Tumor, der sich anscheinend und Gott sei dank nicht weiter vergrößert.

Man müsse ihn operieren, aber das würde er höchstwahrscheinlich nicht überleben und in seinem aktuellen Zustand kann er ein tolles Hamsterleben leben und glücklich werden. Er macht von Tag zu Tag einen besseren Eindruck.

„Ich kann mich noch erinnern, dass ich in einem Glaskasten lebte, bis eines Tages diese Hand nach mir griff und mich in diese Pappschachtel steckte.

Es war dunkel und ich fragte mich wohin es geht.

Es gefiel mir nicht aus meinem Zuhause wegzugehen. Ich war gestresst. Ich war doch grade am schlafen. Ich hörte ein Knallen, dann lautes Brummen, dann war das Brummen verstummt und es knallte wieder. Die dunkle Kiste öffnete sich und ich landete auf Streu und wurde vom Licht geblendet. Ich schaute mich um. Ein kleines Haus, darüber ein gelbes Plastiklaufrad. Ein Napf mit Futter, einer mit Wasser, ein weiterer mit Sand. Sollte ich darin Baden oder sollte dies eine Toilette sein? Zwei Zentimeter Streu dämpften meine Schritte. Wie sollte ich darin Buddeln und Gänge bauen? Ich lief hin und her und schaute alles an, dann ging ich ins Haus.

Hamsterwatte. Besser als nichts dachte ich mir und baute mir ein Nest.

Ich schlief erst einmal und ruhte mich aus von all dem Stress. 

Dann sammelte ich Futter und lagerte etwas davon ein, doch in meinem kleinen Haus war fast kein Platz mehr dafür zu finden. Mir wurde langweilig und nachdem ich mich geputzt habe, lief ich ein paar runden im Laufrad, doch dies war viel zu klein für mich. So lebte ich Tag ein Tag aus. Tagsüber konnte ich manchmal nicht schlafen, weil es laut wurde im Zimmer. Hätte man nicht ein ruhigeres Zimmer suchen können für mich? Die Langeweile wurde von Tag zu Tag schlimmer. Das Futter war jeden Tag das gleiche und zum Nagen hatte ich auch nichts. Ich bin doch ein Nagetier! Also bediente ich mich mit dem was vorhanden war, dem Laufrad und meinem Haus. Doch schnell wurde auch dies langweilig. 

Keine Abwechslung, schlafen, essen, etwas trinken, mich putzen und dann Runden laufen.

Manchmal hing das Laufrad am Haus fest und dann konnte ich nicht einmal mehr laufen.

Das Futter und Wasser kam auch nach einer Zeit nicht mehr regelmäßig, manchmal nur alle drei Tage. Keiner interessierte sich für mich. Ich hatte so eine Beule am Bau, es tut weh. Was ist das?

Die Beule wurde immer größer. Warum hilft mir keiner? 

Doch eines Tages, nach ca. 1 ½ Jahren kam ein Mädchen.

Ich wurde wach, ich kletterte die Gitterstäbe hoch und knabberte. Ich wollte raus aus dieser Hölle!

Ich fiel runter, aber gab nicht auf, denn ich wollte hier raus.

Sie ging und ich legte mich wieder schlafen.

Doch abends, als es schon dunkel war, bewegte sich er ganze Käfig.

Ein Knallen, ein lautes Brummen, das kannte ich doch!

Wo ging es nun hin? Das Brummen verstummte, ein Knallen. Ich wurde vorsichtig aus meinem Käfig genommen und in einen großen Kasten gesetzt mit Scheiben.

Ich war verwirrt, rannte hin und her. Es dauerte bis ich mich beruhigte. Ich schlief.

Ich schaute mich um. Wasser, anderes Futter, ein riesiges Laufrad und ein Sandbad und jede Menge Streu. Ich wusste nicht was ich mit dem Sand und mit dem vielen Streu machen sollte, aber das Futter aß ich sofort. Immer wenn ich wach wurde sagte mir mein Kopf „Raus hier!“, aber warum? Eigentlich war es doch wunderschön hier.

Abends gab es immer neues Futter und Wasser und am Tag konnte ich ruhig schlafen. Das Laufrad war super groß und ich lief gerne darin. Einmal nahm man mich raus, wog mich und schaute den Knubbel am Bauch an.

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Nach einer Woche wurde ich aus dem Käfig genommen und als ich zurückkam, war dort ein großes Haus mit mehreren Zimmern, und eine Ebene wo alles drauf stand.

Anfangs war ich überfordert, aber das Haus gefiel mir sehr.

Außerdem ging es zu einem Menschen, der schaute mich an und man drücke mir am Bauch herum.

Ich hielt still und biss keinen, obwohl es nicht angenehm war. Danach wurde jeden Tag an meinem Bauch eine durchsichtige Creme geschmiert und ich musste auf Papier leben. Das Gefummel an meinem Bauch nervte und irgendwann wollte ich zeigen, dass ich nicht mehr mag, also knabbert ich zart an dem Finger und nach ein paar Tagen hörte man damit auf. Es ging mir besser.

Nach einer ganzen Weile ging es wieder zu einem Menschen, mein Bauch war nicht mehr so dick, aber auch nicht komplett gesund. Ich durfte danach wieder Streu bekommen.

So lebte ich erst einmal, eigentlich ganz schön, doch dieses Gefühl blieb. Ich will raus! Aber warum? Es gab immer wieder was neues zu entdecken. Die Kolbenhirse, Kapokwolle und das neue Futter mag ich sehr und ich erinnerte mich daran, was ich mit dem Sand anstellen soll. Baden!

Auch konnte ich nun mein Futter selbst suchen. Mit den Papprollen, Kieferzapfen, Weidenball und dem vielen Streu, weiß ich noch nicht so recht etwas anzufangen.

Es dauert, doch langsam lässt dieses Gefühl, dass ich unbedingt hier raus muss, nach. Ich fühle mich immer wohler. “ 

Nicht nur Twinky ergeht es so, sondern noch vielen anderen Hamstern. Es ist leider kein Einzelfall.

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