Die Sonne kommt raus. Das Wetter wird besser. Da freut sich auch die Maus, denn sein Besitzer kommt mehr aus dem Haus.
Grünes aus dem Topf
Passend zum Frühling möchte ich euch gerne vorstellen, was gerade alles auf meiner Fensterbank für die kleinen Fellnasen grünt. All diese Futterpflanzen sind auch für Menschen geeignet die keinen grünen Daumen haben. Denn so einer bin ich 😉
Gartenkresse:
Absolut auch für Anfänger geeignet. Die kleinen Samenkörner keimen recht schnell und beinahe bei jedem Lichtverhältnis. Viel Erde wird nicht benötigt. Die Körner werden einfach auf die ungedüngte Erde gestreut und feucht gehalten. Nach wenigen Tagen keimen sie schon. Man kann Ihnen fast beim Wachsen zusehen. Sehr junge Kresse schmeckt schärfer und wird von vielen Mäusen nicht so gerne gefressen. Hingegen Kresse die schon länger im Topf wucherte wird gerne innerhalb eines Tages vernichtet. Die durchwühlte Erde im Topf kann problemlos wieder zur Aussaat genutzt werden.
Wichtig: gewöhnt eure Nager langsam an frisches Futter und auch neues Frischfutter! Zu viel auf einmal kann je nach Grünfutter zu Durchfall und/oder Blähungen führen. Beides kann für Mäuse tödlich enden! Der untern abgebildete Kressetopf wurde Beispielsweise von einer 23 Maus starken Gruppe gefressen. Ein ganzer Topf für eine vierer Gruppe die sich in den Kopf gesetzt hat es ebenfalls in einer Stunde zu fressen, könnte zu starken Blähungen führen.
Gräser:
Katzengras (Cyperus) und Futtergras werden sehr gerne durchwühlt, beschnuppert, angeknabbert und sind absolut klasse, um Körner drin zu verstecken. Das Gras schafft es auch öfter, einige Tage im Gehege zu überleben.
Schönpolster (Callissa) alias Golliwoog:
Diese Pflanze ist eher aus dem Terrarien/Reptilienbereich bekannt und kommt auch schon bei Vogelhaltern gut an. Auch unsere Fellnasen wollen da mitmischen! Das Grün ist der absolute Hit! Einmal gekostet gibt es jedes Mal ein hastiges Gerangel um die Besten Blätter. Da die Pflanze so beliebt ist, mag ich mir gar nicht vorstellen wie schnell sie im Gehege zerrupft und aufgefressen wird. Von daher schneide ich die pflegeleichte Pflanze immer wieder radikal runter und verfüttere das Abgeschnittene. Auch diese Pflanze lässt sich toll auch in schattigen Räumen pflegen. Auch wenn man mal glaubt man hat zu viel geschnitten, sie kommt in der Regel immer wieder hoch.
Tipp: Die „original“ Golliwoog lässt sich sehr schwer selbst vermehren. Während andere Futterpflanzenanbieter auch Callissa anbieten, die sich für Pflanzen-Anfänger wie mich sehr leicht vermehren lassen. Eine abgeschnittene Verzweigung 1-2 Tage in eine kleine Tasse Wasser ans Fenster stellen bis sich feine weiße Wurzeln bilden. In einem Topf einpflanzen, regelmäßig gießen und Zack hat man eine zweite Pflanze.
Rotklee:
Sie lässt sich ebenfalls im Topf in der Wohnung oder auch auf dem Balkon züchten. Hier sollte man jedoch darauf achten zunächst Pflanztöpfe mit Löchern zu nehmen. Alte Töpfchen von ehemals gekauften und umgepflanzten Pflanzen sind prima! Nun müssen einige Zentimeter Erde rein, da Rotklee tiefe Wurzeln ausbildet. Auch hier werden die Samen auf die Erde gestreut oder leicht bedeckt. In den folgenden Tagen müssen sie viel gegossen werden. Das überschüssiges Wasser im Übertopf wird ausgekippt, ansonsten schimmelt die Erde und der Schimmel kann sich zu den Samen durchziehen. Sobald die Samen gekeimt haben und Sprösslinge zu sehen sind kann weniger gegossen werden. Klee wächst schneller wenn er es schön sonnig hat.
Die Blüten ziehen später auch sehr gerne Bienen, Hummeln und andere Insekten an. Somit tut ihr auch der Natur etwas Gutes, wenn ihr den Klee auf der Fensterbank oder eurem Balkon zieht.
Falls ihr eure Kleetöpfe nicht direkt ins Gehege stellt und sie vernichten lässt, könnt ihr auch hier euer Futter einfach runterschneiden. Rotklee ist mehrjährig und kommt im nächsten Jahr stärker und kräftiger wieder. Er kann problemlos draußen überwintern.