Hey,
schön, dass Ihr wieder da seid!
Weiter geht’s mit unserer bunten Käfig-Parade.
Nachdem wir uns letzte Woche den Volieren gewidmet haben, die ja so gar nicht mein Geschmack sind, schauen wir uns heute die sogenannten Nagarien an. Davon haben wir leider keine Fotos, da unsere Erfahrungen aus verschiedenen Online-Communities zusammengetragen sind.
Wie der Name schon sagt, sollen das speziell auf die Bedürfnisse von Nagern ausgerichtete Terrarien sein.
Hm.
Terrarien bringe ich erst einmal mit der Haltung von Schlangen, Bartagamen, Geckos und sonstigen Reptilien/Amphibien in Verbindung. All diese Tiere mögen es nach meinem Verständnis warm und feucht.
Wir Degus kommen aber, Ihr erinnert Euch sicher, aus einer Gegend, in der es zwar warm, aber eher luftig ist. Wisst Ihr noch? Vergleichbar mit den Küsten am Mittelmeer. Bei uns zuhause geht immer ein Lüftchen, die Hitze ist daher für uns Tiere ebenso wie Euch Menschen nicht direkt spürbar.
In den Tropen, aus denen die meisten Terrarienbewohner kommen, sieht das ganz anders aus – da geht man vor Luftfeuchtigkeit ein, hat Julia gesagt!
Das wollen wir nicht. Wir brauchen frische Luft. Nicht zuletzt, damit die Ausdünstungen unserer Ausscheidungen (wenn das auch nicht viel ist!) abziehen können.
Eine zu geringen Belüftung ist ein Hauptproblem bei der Unterbringung von uns Degus in Terrarien. Die dort verbauten Lüftungsgitter erlauben nahezu keinen Luftaustausch, und wir sitzen in unserem eigenen Mief, gerade wenn die Einstreu schon etwas älter ist.
Nagarien werden häufig aus Holz, in der Regel OSB-Platten, angefertigt. Das hat den Vorteil, dass Ihr noch Fenster zur Belüftung in den Korpus sägen könnt! Die Lüftungslöcher, die bereits verbaut sind, reichen für unsere Bedürfnisse leider meist nicht aus. Häufig ist auch ein so feiner dünner Draht zur Abdeckung der Löcher verarbeitet, der uns regelrecht zum Knabbern auffordert – und der unseren Zähnen nichts entgegen zu setzen hat. Auch Bleche aus Aluminium kriegen die ganz Hartnäckigen von uns klein! Seid da also lieber vorsichtig und sichert noch einmal nach.
Das gilt auch für mögliche Nagekanten, die uns zum Knabbern auffordern. Jede noch so kleine Stelle können wir nutzen, um uns einen Ausgang zu nagen.
Wusstet Ihr noch nicht?! – Gitter. Steht zwischen uns und 99% unseres rechtmäßigen Lebensraums!!! 😈
Alles in allem sind solche Nagarien, so Ihr sie denn in einer angemessenen Größe bekommt, sicher nicht verkehrt. Ihr könnt über die gesamte Front dank zweier Schiebetüren an uns heran, und kein Gitter stört Euren Blick. Etagen lassen sich im hölzernen Korpus leicht befestigen und auch einen Buddelbereich kann man realisieren, wenn die Schiebetüren auf einer etwas höheren Blende angesetzt sind.
Eigentlich alles, was wir wollen, oder?
Wo ist nun der Haken?
Na ja … in dem Moment, wo Ihr so viel Geld in die Hand nehmt, wie Ihr für ein ausreichend großes Nagarium für eine schöne Gruppengröße braucht, solltet Ihr eigentlich nicht mehr nachkorrigierten müssen, oder?
In dem Moment, wo auf Euch noch so viel Arbeit wartet (Lüftungsgitter korrigieren, Fenster für ausreichende Belüftung sägen, Ebenen einbauen…), ist ein Degukäfig ebenso schnell und wahrscheinlich günstiger selber gebaut und passt genau in die für den Käfig vorgesehene Ecke.
Und wenn Ihr jetzt sagt, „ich habe aber zwei linke Hände“ – ja, dann solltet Ihr aufgrund der notwendigen Modifikationen auch kein Nagarium wählen. Handwerkliches Geschick braucht Ihr dabei auch. Und seien wir ehrlich: so schwierig kann Heimwerken gar nicht sein…