Nager des Monats März 2018: Otto und Poldi

Für den Nager des Monats März möchten wir euch zwei ganz spezielle Rennmäuse vorstellen, Otto und Poldi.

 

Otto ist schon eine ganze Weile ein Mitglied des Nagerschutz e.V. Er zog als Jungtier zu mir und wurde mit Oskar vergesellschaftet, einem schon etwas älterem Männchen. Ein Jahr verlief auch alles gut, die beiden waren ein tolles Team und holten sich abends ihre Leckereien ab. Leider kam dann das, was viele Halter befürchten, wenn sie sich junge Rennmäuse anschaffen- die Flegelphase. Otto und Oskar zerstritten sich leider so sehr, dass sie nicht mehr weiter zusammen leben konnten und sie bekamen beide neue Partner. Oskar fand schnell einen neuen Freund und die Vergesellschaftung lief ohne Probleme. Bei Otto sah die Sache anders aus. Er begann auf jede Rennmaus loszugehen, die ihm vorgesetzt wurde. Er schaltete sofort auf „Angriff ist die beste Verteidigung“. Die andere Maus hatte so gut wie keine Chance mit ihm in Kontakt zu treten, ohne Gefahr zu laufen, attackiert zu werden. Das machte es natürlich sehr kompliziert. Schließlich wurde Otto kastriert. Inzwischen war er ein halbes Jahr allein und hatte drei Rennmäuse ohne zu Zögern attackiert.

 

2017-08-14 21.58.53 Seine neue Partnermaus sollte Poldi sein. Von Anfang an hatten die beiden viele Gemeinsamkeiten. Poldi und Otto waren im gleichen Jahr und Monat geboren und beide hatten eine schwierige Vergangenheit. Poldi wurde von ihrer Partnerin übel zerbissen und es ist ein Wunder, dass sie das überlebt hat. Als sie ankam, sah man sofort ihren von Narben überzogenen Rücken und ihr Schwänzchen hatte fünf oder sechs Biegungen. Da hatte man schon Angst Otto auf dieses Tierchen loslassen zu müssen. Zumal war Poldi eher schmal und klein, Otto dagegen seit seiner Kastration ein recht kräftiges Männchen.

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Als sie aber das erste Mal zusammen gelassen wurden, sah man sofort, dass Otto viel entspannter mit ihr umging und es stellte sich heraus, dass Poldi sehr gut beschwichtigen konnte. Wenn Otto in U- Stellung ging und das Fell sträubte, drückte sie ihn einfach weg oder lief davon. Nach ein paar weiteren Begegnungen durften sie dann in ein Abteil des Endgeheges ziehen, was für Poldi recht nervenaufreibend war. Otto war recht anstrengend und ließ sie nie wirklich ihr Ding machen. Am nächsten Morgen konnte man sie dann zusammengekuschelt im Nest finden. Zwei Rennmäuse, die sich gefunden hatten und endlich wieder kuscheln konnten.

 

So schön wie die Geschichte auch klingt, leider hat sie kein Happy End. Ca. vier Wochen nach der geglückten Vergesellschaftung lag Poldi tot im Streu. Wieso sie gestorben ist, wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Für mich sind die beiden aber ein schönes Beispiel dafür, dass auf jeden Topf eben doch ein Deckel passt und man bei Rennmäusen nicht so schnell aufgeben sollte. Vergesellschaftungen sind immer ein schwieriges Thema, aber wenn man dann mal eine Gruppe hat, weiß man, dass es sich gelohnt hat.

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