Der Tag sollte schön sein, viel Sonne, sehr warm und kein Regen. Also der perfekte Tag, um das Holz zu behandeln, damit der Urin der Schätze nicht einzieht und es bald schon unbrauchbar macht. Ich habe mich für Leinölfirnis entschieden. Früher habe ich den sogenannten „Sabberlack“ genutzt, um Holz vor Urin zu schützen. Das ist Lack (oder Lasur), der für Kinderspielzeug geeignet ist und die DIN EN 71 Teil 3 erfüllt. Hier sind verschiedene Farben möglich. Leinölfirnis ist im direkten Vergleich aber ergiebiger und somit günstiger. Außerdem bleibt die Struktur des Holzes erhalten und die Maserung wird optisch hervorgehoben, das gefällt mir sehr gut.
Es ist wichtig, dass der Leinölfirnis keine Lösungsmittel enthält, die wären gefährlich für die zukünftigen Bewohner.
Um den Tisch zu schützen, musste ein Müllsack dran glauben. Den Leinölfirnis habe ich zunächst in ein ehemaliges Kirschenglas umgefüllt, in das der Pinsel passt. Glas und Pinsel sind hinterher nicht mehr zu gebrauchen, das sollte beachtet werden. Und natürlich alle Gefahrenhinweise auf der Dose.
Das Einpinseln in der prallen Sonne hat ganz schön lange gedauert, aber es mussten auch viele Kleinteile gestrichen werden. Diesmal habe ich es geschafft, dass nur meine linke Hand mit dem Firnis in Berührung kam 😀 Auch hier aufpassen: Das Zeug geht aus Klamotten nicht mehr raus. Von den Händen geht es nur mit Seife wieder ab, ein einfacher Lappen oder ein Tuch hilft hier nur etwas.
Als alles eingepinselt war, durfte das Holz ein Weilchen in der Sonne braten. Nach etwa einer Stunde sollte der Leinölfirnis mit einem alten Lappen abgewischt werden, der nicht mehr gebraucht wird. So wird überschüssiger Firnis entfernt, der ansonsten später klebrig werden würde. Der Vorgang ist also wichtig. Ein Restfilm wird aber zurückbleiben, auch nach einigen Stunden noch. Den Lappen haben wir ausgebreitet zum Trocknen aufgehangen. Zusammengeknüllt könnte sich so ein Lappen selbst entzünden, hier also aufpassen.
Das Holz durfte über Nacht und auch am Folgetag draußen an der Luft trocknen, der Firnis konnte polymerisieren. Das Holz ist schön dunkel geworden und hat nun eine kräftigere Maserung.
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