Der letzte Tag unserer Infowoche zum Thema Diabetes startet mit einem wichtigen Hinweis:
ACHTUNG: Die hier nachfolgend aufgeführten „Behandlungsmöglichkeiten“ sollten auf keinen Fall ohne Rücksprache und Begleitung durch einen (hamsterkundigen) Tierarzt durchgeführt werden! Bei Zweifeln oder Unsicherheiten in Bezug auf die Gesundheit des Tieres sollte IMMER ein Tierarzt zu Rate gezogen werden – bitte KEINE medikamentöse Behandlung auf eigene Faust!!
Zunächst sollte man – wenn nicht vorher bereits geschehen – die Ernährung anpassen. Das Verhältnis von fetthaltigen zu stärkehaltigen Sämereien sollte bei etwa 30:70 liegen. Weitere Tipps diesbezüglich könnt ihr auch hier noch einmal nachlesen: Tag 3 – Vorbeugung
Bockshornkleesamen – erhältlich als Samen, Keimsprossen oder eventuell als Pulver. Werden dem Hamster unter das Futter gemischt; etwa 20-25 Samen pro Tag. Sie senken den Blutzuckerspiegel.
Um noch ein bisschen beim Überthema Ernährung zu bleiben – auch die Fütterung von Topinambur hat sich bei erkrankten Hamstern bereits bewährt. Als Ballaststoff quillt er in Magen und Darm auf, indem er dort Wasser bindet und so für einen lang anhaltenden Sättigungseffekt sorgt. Außerdem ist er kalorienarm, da er nur eine geringe Menge an verdaulichen Kohlenhydraten enthält. Sein hoher Gehalt an Inulin (Mehrfachzucker), nicht zu verwechseln mit Insulin, hingegen sorgt dafür, dass der Blutzucker nicht ansteigt, weil die Verdauungsenzyme diesen Zucker nicht aufschließen können.
Weitere sich positiv auf den Blutzucker und damit auf die Erkrankung auswirkende Lebensmittel sind unter anderem Hülsenfrüchte und lezithinreiche Lebensmittel wie Kichererbsen, Weizenkeime, Linsen und Hafer. Auch Vitamin-E, zum Beispiel viel vorhanden in Brokkoli, Löwenzahn und Spinat und proteinreiche Lebensmittel haben einen positiven Einfluss auf die Entwicklung von Diabetes.
Wenn Ihr einen guten Tierheilpraktiker an der Hand habt, oder es in Erwägung zieht, mit einem zusammenzuarbeiten und Euch von ihm unterstützen zu lassen, sei hier noch kurz das homöopathische Mitter „Syzygium Jambolanum“ erwähnt. Es dient aber lediglich als unterstützende, blutzuckersenkende Maßnahme und kann, wie die anderen vorgestellten Dinge aber auch, nur Linderung, allerdings keine Heilung, verschaffen. Wichtig hierbei ist allerdings, die richtige Potenz zu ermitteln und den Verlauf der Krankheit im Auge zu behalten. Also – lasst Euch von einem Fachmann beraten und helfen ;-).
Zu guter Letzt noch ein Mittel aus der Humanmedizin: Glipizide – ein orales Antidiabetikum für Menschen. Durch die Gabe werden die Zellen der Bauchspeicheldrüse dazu angeregt, wieder mehr Insulin zu produzieren. Eine Überdosierung ist tödlich, da es schnell zu einer Unterzuckerung kommt. Für einen Hamster wäre eine starke Verdünnung notwendig, um dieses Mittel überhaupt in Betracht zu ziehen. Dies sollte nur in Absprache mit einem Tierarzt geschehen – wer auf „eigene Faust“ handelt, gefährdet das Leben seines Tieres!!
Und ja, auch wenn ich es bereits mehrfach erwähnt habe: diese Möglichkeiten sollen Euch nur einen kleinen Denkanstoß geben und aufzeigen, was gegebenenfalls möglich ist.
Bitte handelt NIEMALS ohne Absprache mit einem Tierarzt! Dabetes ist eine ernstzunehmende Krankheit und man sollte nicht einfach herumexperimentieren. Der Krankheitsverlauf und auch das Verhalten des Tieres sollten stets gut beobachtet werden, um frühzeitig eingreifen zu können.
…wir hoffen, dass wir Euch mit unserer kleinen Themenwoche einen kleinen Überblick über die Krankheit Diabetes beim Zwerghamster verschaffen konnten.
Wenn Ihr weitere Fragen habt, zögert nicht, einen von unseren Hamster-Ansprechpartnern zu kontaktieren … und auch so freuen wir uns immer über eine kurze Rückmeldung und einen Informationsaustausch unter Gleichgesinnten 🙂