Hallo,
mein Name ist Hermine. Einen eigenen Namen habe ich erst seit wenigen Wochen. Ich bin ca. 0,5-1 Jahr alt, genau weiß ich es nicht.
Seit ein paar Wochen bin ich Mitglied im Nagerschutz- Team und übernehme die Schirmherrschaft zum Thema Mastkaninchen! Ihr werdet von nun an öfter von mir lesen.
Ich bin ein sogenanntes Mastkaninchen, zum menschlichen Verzehr. Dieses Schicksal trifft ungefähr 25 Millionen Kaninchen jedes Jahr.
Einige meiner Artgenossen leben in großen Kaninchenfarmen.
Wie es da aussieht könnt ihr euch hier anschauen.
Andere meiner Artgenossen leben in kleinen Holzbuchten, vielleicht sogar in deiner Nachbarschaft.
Aber wir alle haben eins gemeinsam: Wir werden nie das weiche Gefühl von Erde unter unseren Pfoten spüren. Nie werden wir das leckere Gras und Kräuter aus der Natur probieren dürfen. Und auch nie werden wir den leckeren, duftigen Geruch von frischem Heu in unserer Nase wahrnehmen.
Bis zum Jahr 2014 gab es keine Rechtsvorschrift, die besagte, wie Kaninchen in der Kaninchenmast zu halten sind. Oftmals gab es ein Platzangebot von 400-600cm². Das ist ungefähr die Größe eines DIN A4 Blattes.
In den Kaninchenfarmen sind Metallkäfige, die in mehreren Etagen übereinander, stehen die Regel.
Seit dem Jahr 2014 gibt es eine Verordnung zu den Mindestanforderungen. In der Praxis sieht das in etwa so aus:
Pro Kaninchen ungefähr 1,5-2,5 DIN A4 Blätter, um „unserem Bewegungsdrang gerecht zu werden“. Außerdem eine Rückzugsmöglichkeit, damit wir uns geschützt fühlen. In einigen Kaninchenfarmen leben wir auch in kleinen Gruppen. Allerdings passt dann auch immer nur ein Tier in die Rückzugsmöglichkeit.
Zudem haben meine Artgenossen und ich große gesundheitliche Probleme. Unsere Ausscheidungen fallen durch das Gitter, auf dem wir sitzen, in eine Auffangschale, die direkt unter uns ist. Durch unseren ammoniakhaltigen Urin werden unsere Augen und Schleimhäute stark gereizt. Nicht selten leiden meine Artgenossen an Entzündungen der oberen Atemwege. Jeder Atemzug tut dabei sehr weh. Auch unsere Augen tränen stark und entzünden sich leicht.
Durch den Gitterboden, auf dem wir leben, haben wir oft wunde Läufe und Entzündungen und Abszesse an den Pfoten.
Auch sind die Drahtkäfige, in denen wir leben, nicht sonderlich hoch. Wir können uns also nicht aufstellen, mal Männchen machen oder uns anderweitig bewegen. Das hat zur Folge, dass uns oft die Gelenke und Knochen weh tun. Vor allem in den Pfötchen und der Rücken. Oft ist es bei uns ähnlich wie bei den Puten und Masthähnchen; unser Gewicht ist viel zu viel für unsere noch jungen, unentwickelten Knochen.
Übrigens: In einem Bericht zur „Lage der Kaninchen in der Mast“ steht, dass Verletzungen an den Läufen meiner Artgenossen der dritthäufigste Todesgrund sind.
Meine Artgenossen in der Heimtierhaltung können jeden Tag frische Wiese, leckere getrocknete Kräuter oder auch mal die tollen Erbsenflocken essen. Wir Mastkaninchen haben meistens ausschließlich Pellets zur Verfügung. Und ich sage euch: Jeden Tag das gleiche ist echt langweilig! Wie auch in der Heimtierhaltung führt das bei uns oft zu lebensgefährlichen gesundheitlichen Problemen. Unser Magen–Darm-Trakt gast auf, wir bekommen Durchfall oder die Hefen in unserem Darm vermehren sich rasant, was zu fiesen Bauchschmerzen führt.
Ich wünsche mir so sehr, dass damit endlich Schluss ist!
Gerne zeige ich euch eine Alternative, falls ihr Interesse habt.
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