Hilfe für verwaiste Tierkinder

Vor allem im Frühjahr und Frühsommer gibt es immer wieder Situationen  in denen verwaiste Tierkinder menschliche Hilfe benötigen, damit sie noch eine Chance auf das Leben bekommen.

Oftmals liest man von Wildmauswelpen die bei starkem Regen aus ihren Nestern gespült werden, Wilkaninchenbabys die bei Bauarbeiten aus ihren unterirdischen Höhlen gebuddelt werden oder wie bei unserem Feldhasenbaby, einsam und alleine auf einem Supermarktparkplatz gefunden werden.

Etwas seltener liest man von Eichhörnchenkindern. Der Mythos dass Eichhörnchen, welche gezielt auf den Menschen zulaufen an Tollwut erkrankt sind, hält sich leider noch sehr hartnäckig. Aber das Gegenteil ist der Fall- Eichhörnchenkinder die kurz vor der Dehydrierung stehen suchen sich gezielt menschliche Hilfe. Anhand eines Erfahrungsberichtes möchten wir euch zeigen, wie anstrengend die Aufzucht von verwaisten Tierbabys ist. Und wie so oft, liegen Freud und Leid hier sehr eng beeinander. Die Chance, dass die Flaschenkinder die Aufzucht tatsächlich überleben ist leider relativ gering. Aber wie bei unserem Feldhasenkind Felix durchaus gegeben 🙂
Ein Erfahrungsbericht:

Hallo, ich bin Jessica und ich habe eine Art Gnadenhof und kleine Auffangstation für Kaninchen und Meerschweinchen. Vor zwei Wochen bekam ich ein von Nachbarn gefundenes Eichhörnchenbaby. Das kleine war geschätzt 2-3 Wochen alt.

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Eine Woche lang hatte ich es Tag und Nacht betreut und gefüttert, aber dann schlief es doch für immer in meinen Händen ein. Meine Tierärztin und ich hatten dann den Verdacht, dass die Mutter den kleinen Pinsel (so haben wir ihn genannt) wohl aus dem Grund aus dem Nest geworfen hat. Die Natur und ihre Instinkte… Den Verlust noch nicht ganz verarbeitet, aber nur ein Tag nach Pinsels tot, bekam ich die Nachricht, dass nun der ganze Kobel runter gefallen ist… Ohje… Die kleinen schon ganz kalt, wurden liebevoll eingesammelt und warm gehalten als ich ankam. Wir versuchten noch einmal die kleinen der Mutter wieder zu geben, aber leider kam sie nicht mehr.

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Nun sind die beiden Racker unter meiner Obhut, trinken brav alle 4-5 std ihre Katzenaufzuchtsmilch (von Royal Canin) die ich mit Sab Simplex anrichte und über eine kleine spritze in den Mund gebe.

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Vor jeder Fütterung wird Pipi gemacht. Dazu stimuliere ich sie mit einem weichen Tuch, indem ich sie damit leicht an tippe und somit das lecken der Mutter imitiere. Nach der Fütterung wird dann noch das Bäuchlein massiert, etwa 1-3 Minuten, je nachdem wie gut die kleinen mitmachen. Die Kleinen sind geschätzt ca 5 Wochen alt.

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Die beiden sind jetzt schon im Käfig mit einem Snuggle Safe als Wärmequelle, da sie hin und wieder schon etwas rum krabbeln.

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Zu Anfang hatte ich sie aber auch, wie den viel kleineren Pinsel, in einer Transportbox mit einem kuschelnest und Kirschkernkissen als Wärmequelle. Bei einem Kirschkernkissen muss man aber viel öfter kontrollieren ob es noch warm genug ist und es öfter wieder aufwärmen, damit die konstante Wärme, die sie brauchen, gegeben ist. Da ist ein Snuggle Safe etwas unkomplizierter und länger warm, das hält bis zu 10 std warm.

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Wenn die kleinen aktiv werden, bekommen sie eine Innenvoliere und wenn sie alt genug sind kommen sie in eine Außenvoliere und werden auf die Natur vorbereitet Anbei schon mal ein paar Bilder von den Kleinen und ihrer Obhut“

 

Wir drücken allen Tierkindern die Daumen!!!

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