Seit 4 Wochen sind die Mäuse aus dem Müllsack nun bei uns. In dieser Zeit hat sich natürlich eine Menge getan und es wird höchste Zeit, euch über den aktuellen Stand zu informieren.
Zuersteinmal möchten wir uns ganz herzlich bei den lieben Spendern bedanken! Es wurde so viel gespendet, dass wir die unzähligen Tierarztbesuche und Medikamente, sowie die Kastrationen sorglos finanzieren können. Die Überraschungspakete sind bereits Anfang der Woche abgeschickt worden und sollten mittlerweile ihren Weg gefunden haben.
Ein ganz dickes Dankeschön geht auch an unsere Partnershops Nagers Futterstube, das Futterparadies und Kellis Tiershop, die uns mit großzügigen Futterspenden unterstützt haben. Wir sind froh, so tolle Shops im Rücken zu haben, auf die man sich immer verlassen kann!
Es ist übrigens immernoch möglich, den Mäusen mit Sachspenden eine Freude zu machen. Dazu gibt es einerseits das „Kleine Nager, große Freude“-Paket in Kellis Tiershop und andererseits im Futterparadies die Möglichkeit, direkt für die Müllsackmäuse zu bestellen. Dort gibst du einfach folgende Lieferadresse an:
FutterParadies.de
Stefan von der Forst
Borsigstr. 70
52525 Heinsberg
Versandart: Nagerschutz Spende
Wir alle haben mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch auf den Nachwuchs gewartet. Bis zum letzten Tag der Schwangerschaftsquarantäne waren wir bis auf’s Äußerste gespannt, haben die Mädels genaustens beobachtet, um eventuelle Babybäuche nicht zu verpassen, aber der Nachwuchs blieb aus. Von den 22 Mädels, die vom Nagerschutz übernommen wurden, hat keine einzige geworfen. Bei den übrigen Mädels gab es nur einen überlebenden Wurf. Da die Mäuse ja mindestens eine Woche in gemischtgeschlechtlichen Gruppen gelebt haben, kam das für uns vollkommen unerwartet. Einerseits natürlich ein Grund zur Freude, andererseits aber auch nur ein weiterer Hinweis auf die schlechte gesundheitliche Verfassung der Mäuse.
Das führt auch direkt zum nächsten Punkt: der gesundheitliche Zustand. Wie bereits im ersten Bericht erwähnt, sind die Mäuse an Pilz erkrankt. Ein Test wurde nicht gemacht, die Behandlung erfolgte auf Verdacht des Tierarztes. Fast alle Mäuse sind sehr gut auf die Behandlung angesprungen, lediglich 3 Mäuse haben nach wie vor kahle und sogar blutige Stellen. Die Pilzbehandlung wird am 24.05.2016 abgeschlossen.
Eine Vielzahl von Atemwegsinfekten wurden oder werden noch immer mit Antibiotikum behandelt, auch hier größtenteils erfolgreich.
Da es einige Mäuse besonders schlimm getroffen hat, haben wir uns entschlossen, eine 10 köpfige Gnadenbrotgruppe zusammenzustellen. Hier leben die 3 Mädels, die noch immer stark unter dem Pilzbefall leiden, einige Mädels, die bereits Knubbel an verschiedenen Stellen entwickelt haben, 2 Kastraten mit bösen Abzessen, die wahrscheinlich durch Bisswunden nach der Kastration entstanden sind, sowie ein Mädel, deren Schwanzstummel nicht abheilen will. Die Gruppe wird demnächst auch nochmal gesondert hier im Blog vorgesellt.
Leider gibt es noch mehr schlechte Nachrichten. 3 Mäuse haben es trotz aller Bemühungen nicht geschafft. Ein kleiner Bock baute plötzlich stark ab und verstarb trotz Infusion beim Tierarzt noch in der gleichen Nacht. Chentiri, die Maus mit den zerstörten Augen aus dem ersten Bericht, wirkte von Tag zu Tag älter und baute immer mehr ab, bis sie schließlich mitten in einem großen Kuschelhaufen für immer einschlief. Und auch einer der 3 Winzlinge hat es nicht geschafft. Da er in der Zeit bei mir überhaupt nicht gewachsen ist und auch sonst in schlechter Verfassung war, tippt der Tierarzt auf eine Fehlentwicklung der Organe.
Die anderen beiden Winzlinge sind gut gewachsen und haben sich prächtig entwickelt. Sie haben sich als ein Mädel und ein Kerl entpuppt. Das kleine Mädel leistet den Gnadis Gesellschaft, der kleine Kerl ist in die Bockgruppe umgezogen und dort problemlos aufgenommen worden. Bis zu seiner Kastration muss er aber noch ein wenig zulegen.
Die Weibchen aus unserer Pflegestelle Oberhausen sind nach Duisburg umgezogen. Dort warten nun alle 10 Mädels gemeinsam auf ein schönes neues Heim. Von der Pilzerkrankung ist in dieser Gruppe nichts mehr zu sehen, allerdings leiden einige an Atemwegsinfekten, die aktuell noch behandelt werden. Sobald sie fit sind, dürfen sie ausziehen. Gerne nehmen wir jetzt schon feste Reservierungen entgegen. Hier geht es zu ihrer Vermittlungsanzeige.
Die kleinen Jungs haben sich von ihren ziemlich hartnäckigen Atemwegsinfekten erholt. Eine Hälfte konnte bereits am 10.05.2016 kastriert werden, für die übrigen steht die Kastration am 24.05.2016 an. Es dauert natürlich noch etwas, bis sie dann zu Mädels dürfen, aber auch für sie nehmen wir gern schon feste Reservierungen entgegen. Die Vermittlungsanzeige der Jungs findest du hier.
Neu dazu gekommen sind noch 5 Kastraten aus diesem Notfall. Die Jungs sollten ja eigentlich beim TSV Oberhausen bleiben, dort kastriert werden und waren alle bereits reserviert, sodass sie wenige Tage später in ihre endgültigen Heime ausziehen konnten. Trotz Reservierung sind die 5 Jungs übrig geblieben und deshalb ebenfalls in die Pflegestelle Duisburg eingezogen. Auf den ersten Blick wirkten sie sehr fit. Von der Pilzerkrankung ist bei ihnen überhaupt nichts zu sehen und auch von den Atemwegsinfekten sind sie verschont geblieben. Es stellte sich aber heraus, dass 2 Kastraten große Abzesse im Genitalbereich entwickelt haben. Die Abzesse wurden behandelt und sind mittlerweile so gut wie abgeheilt, aufgrund der Größe haben sie aber Spuren hinterlassen. Die beiden Jungs sind deshalb in die Gnadenbrotgruppe gekommen. Die übrigen 3 werden noch einige Zeit Nagerschützlinge bleiben, denn sie sollen als Erzieher für Nachwuchs von 3 Weibchen aus einem anderen Notfall herhalten.
Die Lage hat sich also mittlerweile ziemlich beruhigt und der Gesundheitszustand der Mäuse geht bergauf. Schön wäre, wenn die Mäuse schnell ihr Traumzuhause finden. Sie haben schon so viel durchgemacht, hatten echt miese Startbedingungen und ein schönes Leben wirklich verdient. Wir hoffen natürlich, dass es weiterhin bergauf geht, alle Nasen gesund werden und bleiben und die Mäuse in der Gnadenbrotgruppe noch eine lange Zeit in der Pflegestelle Duisburg verbringen dürfen.
Wir halten euch auf dem Laufenden!